AT: Rendi-Wagner fordert leistbaren Zugang zu innovativen Medikamenten

22. August 2017 | News Österreich | 0 Kommentare

Wien (OTS) – Am gestrigen zweiten Tag der Gesundheitsgespräche des Europäischen Forum Alpbach, diskutierten Expertinnen und Experten das Thema „Leistbarer Zugang zu innovativen Medikamenten“. Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner wies in ihrer Keynote darauf hin, dass auch hochentwickelte Industriestaaten in Europa in den nächsten Jahren vor großen Herausforderungen durch steigende Medikamentenkosten stehen. „Es ist unsere gesundheitspolitische Verantwortung, allen Patientinnen und Patienten in Europa einen niederschwelligen und gleichwertigen Zugang zu wirksamen Therapien zu ermöglichen und zugleich die finanzielle Nachhaltigkeit der Gesundheitssysteme zu gewährleisten. Dazu braucht es verstärkte Kooperation auf internationaler Ebene und einen Dialog mit allen Stakeholdern.“

Für viele Krankheitsbilder gibt es nach wie vor keine oder nur unzureichende Therapiemöglichkeiten. Die öffentlichen Gesundheitssysteme müssen ihre Forschungsanstrengungen in diesem Bereich koordinieren und zielgerichtet einsetzen. Öffentlich finanzierte Forschung im Arzneimittelbereich macht mit aktuell ca. 30% einen beachten Anteil der globalen Forschungskosten aus. Diese Gelder können verstärkt in Bereichen eingesetzt werden, wo private Investitionen ausbleiben. Dazu bedarf es Koordination auf internationaler und insbesondere europäischer Ebene zum Wohl der Patientinnen und Patienten.

Österreich bringt sich in Europa stark in das Thema ein, wie die Teilnahme an der Beneluxa-Kooperation für Arzneimittelpolitik zeigt. Auch für die anstehende EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2018 bereitet man sich bereits intensiv vor. In diesem Zusammenhang ergriff Bundesministerin Rendi-Wagner die Initiative, um mit hochrangigen internationalen Expertinnen und Experten sowie EU-Kommisar Vytenis Andriukaite am Rande des Forums neue Modelle der Forschungsförderung, die Sicherstellung eines gleichwertigen Zugangs zu Arzneimitteln innerhalb Europas, sowie eine faire und transparente Preisgestaltung zu diskutieren. Im Sinne des diesjährigen Generalthemas des Europäischen Forum Alpbach ‚Konflikt und Kooperation‘ steht auch für Rendi-Wagner der Dialog mit allen Stakeholdern im Vordergrund.

Autor

  • Markus Golla

    Studiengangsleiter "GuK" IMC FH Krems, Institutsleiter Institut "Pflegewissenschaft", Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegewissenschaft BScN (Umit/Wien), Pflegewissenschaft MScN (Umit/Hall)