AT: Rasinger: Dürfen österreichisches Gesundheitssystem nicht schlechtreden

14. März 2017 | News Österreich | 0 Kommentare

Wien (OTS/ÖVP-PK) – Die Medizin kann viel, aber leider nicht alles. Die Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser ist viel zu früh von uns gegangen, sagte heute, Dienstag, ÖVP-Gesundheitssprecher Abg. Dr. Erwin Rasinger anlässlich der Vorstellung der neuen Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner im Nationalrat. „Wir müssen daher alles tun, die Medizin möglichst vielen Menschen – unabhängig vom Alter und Einkommen – zugutekommen zu lassen“, so Rasinger, der die neue Gesundheitsministerin Pamela Rendi.-Wagner begrüßte. Er habe die Ministerin bereits als Sektionschefin kennen- und schätzengelernt.

Rasinger hob in seiner Rede den Wert der Hausärzte hervor. Vieles werde derzeit schlechtgeredet. „Wenn man dann genau hinschaut, hält das nicht stand“, verwies der Gesundheitssprecher darauf, dass 14 Millionen Amerikaner durch das Abgehen von Obama-Care ihre Krankenversicherung verlieren. Doch selbst während Obama Care seien 30 Millionen unterversichert gewesen. England werde oft als gutes Beispiel für den Gesundheitsbereich genannt. Aber auch hier müsse man sehen, dass man laut „Guardian“ vier Wochen auf einen Termin beim Hausarzt warte.

Hinsichtlich der Debatte um die Gesundheitszentren zeigte sich Rasinger optimistisch, eine gute Lösung zu finden. „Ich habe nichts gegen Gesundheitszentren, aber die Hausarztmedizin soll nicht schlechtgeredet werden. Wir haben 4.000 Hausärzte und es werden immer weniger. Warum? Diese bekommen um 40 Prozent weniger bezahlt. Lehrpraxis und Ausbildung im Spital finden oft nicht statt. Wir dürfen nicht zulassen, dass uns die Ärzte ins Ausland abwandern.“

Der Gesundheitssprecher hob auch die Wichtigkeit von Prävention hervor. 80 Prozent der Herzinfarkte wären vermeidbar, wenn man weniger rauchen, das Cholesterin genauer einstellen und sich gesund ernähren bzw. sich auch mehr bewegen würde.

Auch die Wartezeiten seien ein Thema, verwies Rasinger auf Wartezeiten von vier Monaten für einen Schilddrüsentermin. Auch ein akuter Psychiatertermin sei nicht möglich. „Wir brauchen hier ein besseres Versorgungsangebot der Krankenversicherung.“ Für ihn als Hausarzt sei die Qualität – das vertrauliche Vieraugenprinzip – entscheidend. Das österreichische Gesundheitssystem sei im internationalen Vergleich sehr gut. „Wir liegen auf Platz zehn und geben weniger aus als Deutschland und die Schweiz.“

Abschließend zitierte Rasinger Arthur Schopenhauer: „Die Gesundheit ist zwar nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.“ Und Rasinger weiter: „Ich möchte auch noch mit 87 Jahren so gesund sein wie der Nobelpreisträger für Gedächtnisforschung Eric Kandel, der zu mir sagte: „Erwin, never give up“. – „Wir werden also in der Gesundheitspolitik nie aufgeben.“

Autor

  • Markus Golla

    Studiengangsleiter "GuK" IMC FH Krems, Institutsleiter Institut "Pflegewissenschaft", Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegewissenschaft BScN (Umit/Wien), Pflegewissenschaft MScN (Umit/Hall)