AT: Qualitätsindikator Dekubitus: Neue Initiative zur Erhöhung der Qualität in der Dekubitusprophylaxe und -versorgung

30. Januar 2018 | News Österreich | 0 Kommentare

Die APUPA (Österreichische Gesellschaft für Dekubitusprävention) startet gemeinsam mit dem Karl Landsteiner Institut für Human Factors & Human Resources im Gesundheitswesen eine Initiative zur Erhöhung der Qualität in der Dekubitusprophylaxe und -versorgung.

Ab Februar beginnt das Projekt Datenmanagement, das die Implementierung der APUPA-Empfehlung des Qualitätsindikators Dekubitus unterstützt. Bei der neuen Initiative geben sich Forschung und Praxis, Industrie und AnwenderInnen die Hand, um gemeinsam die Verhinderung von Dekubiti bzw. die optimale Behandlung dennoch entstehender Dekubiti voranzutreiben.

Unter dem Motto „Kompetenz erleben – lernen – sehen – tun – nutzen“ soll das Bewusstsein für den Qualitätsfaktor Dekubitusprophylaxe und -behandlung erhöht werden.

Kooperation und nationale Empfehlung „Qualitätsindikator Dekubitus“

Das von der APUPA herausgegebene Positionspapier, die nationale Empfehlung „Qualitätsindikator Dekubitus“, ist ein Teilaspekt der Versorgungsqualität mit starkem pflegerischen Einfluss. Es ist ein minimales, für den stationären Akut- und Langzeitpflegebereich ausgerichtetes Datenset, welches ermöglicht, Dekubitusdaten – wie beispielsweise die Inzidenz – korrekt zu generieren. Das Projekt Datenmanagement dient u. a. zur Steigerung der Datenqualität und basiert auf einer Kooperation der APUPA und dem Karl Landsteiner Institut für Human Factors & Human Resources im Gesundheitswesen. Es leistet einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung in der Dekubitusprophylaxe und -behandlung.

Implementierung in der Praxis mit Partnerinstitutionen

Im Rahmen des Projektes Datenmanagement werden ab Februar 2018 die erarbeiteten Inhalte von ausgewählten Partnerinstitutionen in der Praxis implementiert. Beginnend wird der Ist-Zustand in der jeweiligen Einrichtung erhoben, um die kausalen Zusammenhänge zu identifiziere und mit adäquaten Maßnahmen den zukünftigen Versorgungsprozess zu steuern. Diese Schritte passieren in erster Linie auf der Ebene des Managements entsprechend der Entscheidungs- und Ressourcenverantwortung. Im Sinne eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses ist hierbei eine Dynamik hinsichtlich der Rohdaten bis hin zum Ressourceneinsatz zu erwarten. Ziel ist es, die Datenqualität zu Dekubitus zu erhöhen und in diesem Zusammenhang vermehrt Sensibilität für dieses Thema hervorzurufen. Dadurch ist erwartbar, dass Folgekosten gesenkt und objektive, interne Qualitätsdaten generiert werden, um u. a. die Möglichkeit eines operativen Controllings zu haben. Zudem wird der Prozess durch das Karl Landsteiner Institut für Human Factors & Human Resources im Gesundheitswesen wissenschaftlich begleitet. Unterstützt wird die Praxiseinführung durch Mentorenprogramme, Workshops, Schulungen und Fachtagungen wie z. B. den Internationalen Tag der Dekubitusprävention am 15.11.2018.

Institutionen, die an der Implementierung des „Qualitätsindikators Dekubitus“ interessiert sind, können sich bei der APUPA (www.apupa.at) oder dem Karl Landsteiner Institut (www.karllandsteiner.at) melden.

Videomitschnitt des Fachforums „Qualitätsindikator Dekubitus“

Als Auftakt dieser Initiative fand am 16. Jänner 2018 in Wien das Fachforum „Qualitätsindikator Dekubitus“ statt. Vor Führungskräften aus dem mittleren und oberen Management diskutierten zum Thema Datenmanagement:

• Brigitte Polstermüller, MSc Pflegedirektorin des Krankenhauses Barmherzige Brüder Eisenstadt

• Gabriele Thür, MBA Oberin Geriatriezentren und Pflegewohnhäuser der Stadt Wien mit sozialmedizinischer Betreuung

• Mag. PhDr. Otto Schrenk allg. beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger für Gesundheits- und Krankenpflegepflege

• Andreas Diensthuber, BSc. BA MA Forschung und Innovation, Fa. Solgenium

• Mag. Dr. Annelies Fitzgerald Institutsleitung des Karl Landsteiner Institut für Human Factors & Human Resources

• Zita Kis Dadara, MSc APUPA Gründerin und Generalsekretärin der APUPA

 

Eine Video-Zusammenfassung des Fachforums „Qualitätsindikator Dekubitus“ ist online unter https://karllandsteiner.at/ abrufbar.

Über die APUPA:

Die Österreichische Gesellschaft für Dekubitusprävention – APUPA – wurde im Jahr 2008 gegründet und dient als Plattform für eine lösungsorientierte Auseinandersetzung zum Thema Dekubitusprävention. Gesundheitspolitisches sowie bevölkerungsbezogenes Ziel ist es, einerseits die Häufigkeit von Neuerkrankungen (Inzidenzen) zu senken und andererseits die Selbständigkeit zu erhalten. Das bedeutet, dass Investitionen vermehrt im Bereich der Prävention getätigt werden müssen, um den Einzelnen zu entlasten und um volkswirtschaftliche Kosten zu reduzieren. Details finden Sie unter www.apupa.at

Über das Karl Landsteiner Institut für Human Factors & Human Resources im Gesundheitswesen:

Im Zentrum der Aufgaben des Institutes stehen die Menschen im Gesundheitswesen und die Einfluss nehmenden Prozesse und Strukturen und Rahmenbedingungen. Wichtig sind dabei die Interdisziplinarität, der Transfergedanke und die Anwendungsorientierung. Gerade durch die von uns angestrebte hohe Praxisnähe wird das Zusammenwirken von Gesundheitswesen – Wirtschaft – Gesellschaft gefördert. Details finden Sie unter www. karllandsteiner.at

Autor

  • Markus Golla

    Studiengangsleiter "GuK" IMC FH Krems, Institutsleiter Institut "Pflegewissenschaft", Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegewissenschaft BScN (Umit/Wien), Pflegewissenschaft MScN (Umit/Hall)