AT: „PflegerIn mit Herz“ 2017

6. Dezember 2017 | News Österreich, Pflegende Angehörige | 0 Kommentare

Die besten „PflegerInnen mit Herz“ Österreichs sind gekürt

Wien (OTS) – Der gestrige Abend in der „Grand Hall“ am Erste Campus stand ganz im Zeichen der Pflege: Im Beisein von Wirtschaftsminister Mahrer, Sozialminister Stöger, WKÖ-Generalsekretärin Hochhauser, AK-Präsident Kaske, Erste Bank Vorstand Schaufler, „PflegerIn mit Herz“-Präsident Geyer und Wiener Städtische Generaldirektor Lasshofer wurden gestern die 27 „PflegerInnen mit Herz“ 2017 für ihr herausragendes Engagement geehrt.

Von Bludenz bis Oberwart, vom Waldviertel bis zum Nassfeld – ganz Österreich war auch heuer wieder aufgerufen, die besten PflegerInnen des Landes zu nominieren. 2017 wurde mit „pflegende Angehörige“ eine zusätzliche, dritte Kategorie geschaffen. Die insgesamt 27 GewinnerInnen, je drei pro Bundesland, wurden gestern ausgezeichnet. „Pflege bedeutet Aufopferung, Einsatz und heißt auch, zu verzichten. Die Initiative ‚PflegerIn mit Herz‘ holt einen Abend lang die, die tagtäglich aus Liebe zum Menschen Herausragendes leisten, vor den Vorhang. Sie alle stehen stellvertretend für die hunderttausenden Menschen in Österreich, die im Pflegebereich tätig sind“, erklärt Dr. Günter Geyer, Initiator und Präsident von „PflegerIn mit Herz“ sowie Vorstandsvorsitzender des Wiener Städtischen Versicherungsvereins.

Zukunftsthema Pflege

Das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft weiß um die hohe Bedeutung des Themas Pflege für Österreich und ist nicht zuletzt deswegen Partner der ersten Stunde der Initiative „PflegerIn mit Herz“. Auf Grund der demographischen Entwicklung zählt Pflege zu einer der größten gesellschaftlichen Herausforderungen der kommenden Jahre. „In Zukunft werden wir noch mehr qualifizierte Fachkräfte für die Pflege älterer Menschen benötigen. Die Aktion ‚PflegerIn mit Herz‘ leistet daher einen wichtigen Beitrag, um die herausragenden Leistungen unserer Pflegerinnen und Pfleger vor den Vorhang zu holen und ihren Einsatz für die Gesellschaft zu würdigen“, so Dr. Harald Mahrer, Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft.

Der größte Teil der Pflegebedürftigen in Österreich wird von pflegenden Angehörigen, oftmals selbst schon in fortgeschrittenem Alter, gepflegt. Mit der neuen Kategorie „pflegende Angehörige“ wird all jenen, die sich im persönlichen Umfeld um Hilfsbedürftige kümmern, die Anerkennung zuteil, die ihnen zusteht. „Pflegende Angehörige widmen ihr Leben, um sich Tag für Tag um andere zu kümmern und stellen dabei womöglich eigene Bedürfnisse hintan. ‚PflegerIn mit Herz‘ ist ein wunderbarer Anlass, diesen Menschen einmal unseren Dank und unsere Anerkennung auszusprechen“, so Alois Stöger, Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz, ebenfalls Partner der ersten Stunde der Initiative „PflegerIn mit Herz“.

24-Stunden-Pflege als wertvolle Stütze

Die Wirtschaftskammern Österreichs unterstützen die Kampagne ‚PflegerIn mit Herz‘ schon seit Jahren, weil diese Initiative die professionelle Arbeit der Pflegebetreuerinnen und Pflegebetreuer würdigt“, erklärt Mag. Anna Maria Hochhauser, Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Österreich. Viele Pflegebedürftige wünschen sich, so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden bleiben zu können, was durch die 24-Stunden-Betreuung ermöglicht wird. „Dieses Modell wird immer wichtiger, weil es auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten eingeht und dabei im Zusammenspiel mit Förderungen leistbar bleibt“, erläutert Hochhauser mit Verweis auf eine aktuelle WIFO-Studie, die die 24-Stunden-Pflege als leistbarstes Pflegemodell ausgewiesen hat. „Die wertvolle Arbeit der selbstständigen Personenbetreuerinnen und Personenbetreuer ist zu einer mittlerweile unentbehrlichen Stütze des Systems geworden, die es weiter zu stärken gilt“, betont Hochhauser.

Auch die Arbeiterkammer Wien ist wieder Unterstützer der Kampagne. Derzeit sind rund 46.000 ArbeitnehmerInnen im Pflegebereich vollzeitbeschäftigt – tatsächlich sind es aber weit mehr, denn der Teilzeitanteil ist sehr hoch. Darüber hinaus sind in der mobilen Pflege rund 90 Prozent Frauen, im stationären Bereich ebenfalls über 80 Prozent Arbeitnehmerinnen vertreten. Rudi Kaske, AK-Präsident: „Die Pflegerinnen und Pfleger in unserem Land leisten hervorragende, unverzichtbare Arbeit. Deren Grundlage sind nicht nur hohes Engagement und eine gute Ausbildung, es braucht auch gute Arbeitsbedingungen und eine faire Bezahlung. Nur dadurch ist die hohe Qualität der Betreuung und Pflege gesichert.“

Pflege braucht Anerkennung

Neben Wirtschafts- und Sozialministerium sind auch die Erste Bank und Sparkassen ein Partner der „ersten Stunde“ von „PflegerIn mit Herz“. 2017 fand die Ehrung der GewinnerInnen erstmals in der „Grand Hall“ am Erste Campus statt. Für Mag. Thomas Schaufler, Vorstand der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG und „Hausherr“, eine besondere Freude. „Die Initiative ‚PflegerIn mit Herz‘ leistet wichtige Arbeit, wenn es darum geht, das öffentliche Bewusstsein für Pflege zu schärfen. Bis heute wird dieses Thema allzu gerne tabuisiert, dabei kann Pflege uns alle, von heute auf morgen, betreffen.“

Die Initiative „PflegerIn mit Herz“ wurde 2012 vom Wiener Städtischen Versicherungsverein gemeinsam mit der Wiener Städtischen Versicherung ins Leben gerufen. Mitinitiator und Vizepräsident der Kampagne ist Mag. Robert Lasshofer, Generaldirektor der Wiener Städtischen Versicherung: „Die Pflege in Österreich hat so viele Gesichter. Ihnen allen gibt die Initiative ‚PflegerIn mit Herz‘ eine Stimme. Unser Ziel ist es, öffentliches Bewusstsein zu schaffen für die großartigen Leistungen der Menschen, die im Pflegebereich tätig sind – ob pflegende Angehörige oder Personen, die beruflich im Pflegesektor tätig sind. Denn Pflege ist keine Selbstverständlichkeit“, so Lasshofer.

Eckdaten zur Initiative                                   

Bis einschließlich 26. Oktober 2017 konnten „PflegerInnen mit Herz“ online oder postalisch nominiert werden. Aus allen 3.000 Nominierungen wählte die Jury (darunter VertreterInnen der führenden NGOs im Pflegebereich – Caritas, Volkshilfe, Diakonie, Rotes Kreuz und Hilfswerk) die 27 GewinnerInnen, je drei pro Bundesland, aus. Alle Informationen unter www.pflegerIn-mit-herz.at.

Autor

  • Markus Golla

    Studiengangsleiter "GuK" IMC FH Krems, Institutsleiter Institut "Pflegewissenschaft", Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegewissenschaft BScN (Umit/Wien), Pflegewissenschaft MScN (Umit/Hall)