AT: ÖGB-Reischl: Pflegetaskforce-Bericht enthält viel Positives, aber Pflegestiftung sollte Priorität haben

18. Februar 2021 | News Österreich | 0 Kommentare

Leitende ÖGB-Sekretärin begrüßt Aufnahme zentraler ÖGB-Forderungen in den neuen Pflegetaskforce-Bericht, jedoch müsse nun eine bundesweite Pflegestiftung errichtet werden

Wien. (OTS) – Mehr Geld für die Pflege, die Aufstockung des Pflegepersonals und die bundeseinheitliche Finanzierung des Pflegebereichs – das sind Forderungen, die der ÖGB schon vor geraumer Zeit aufgestellt hat. Dieser Einsatz für die ArbeitnehmerInnen habe sich nun ausgezahlt, sagt Ingrid Reischl, Leitende Sekretärin des ÖGB: „Ich freue mich, dass sich viele unserer zentralen ÖGB-Forderungen im Pflegevorsorgebericht der Pflegetaskforce wiederfinden”.

Pflegestiftung fehlt

Laut dem heute präsentierten Bericht der Pflegetaskforce soll es künftig ein einheitliches Pflegeangebot zu bundesweit einheitlichen Kosten geben. „Das ist ein Erfolg des ÖGB und ein wichtiger erster Schritt in der jahrelangen Auseinandersetzung um angemessene Rahmenbedingungen in der Pflege”, kommentiert die Leitende ÖGB-Sekretärin. Jetzt müsse allerdings ein weiterer wichtiger Schritt folgen: „Wir als ÖGB fordern als nächsten Schritt die Einführung einer bundesweiten Pflegestiftung, finanziert durch den Bund”, betont Reischl. Eine Pflegestiftung würde Menschen schon während ihrer Ausbildung finanziell absichern und den akuten Bedarf an Pflegekräften decken. Gleichzeitig könne man damit vielen Menschen, die jetzt arbeitslos sind, eine neue Perspektive im Pflegebereich geben.

Pflegestiftung jetzt

Dass dringender Handlungsbedarf besteht, zeigt auch die prekäre Lage auf dem Arbeitsmarkt: Mehr als 530.000 Menschen sind arbeitslos und mehr als 460.000 in Kurzarbeit. Gleichzeitig steigt der Bedarf in der Pflege: Aufgrund von Pensionierungen und der demografischen Entwicklung liegt dieser bis 2030 bei 76.000 zusätzlichen Fachkräften. „Die Zeit ist also längst reif für eine echte Joboffensive – und zwar vor allem im Bereich der Gesundheits- und Pflegeberufe“, sagt Reischl abschließend.

Autor

  • Markus Golla

    Studiengangsleiter "GuK" IMC FH Krems, Institutsleiter Institut "Pflegewissenschaft", Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegewissenschaft BScN (Umit/Wien), Pflegewissenschaft MScN (Umit/Hall)