AT: neunerhaus startet neue Kampagne mit Proschat Madani: „Schande und Scham“

1. Oktober 2019 | News Österreich | 0 Kommentare

(C) HAVAS

Wien (OTS) – Heuer feiert neunerhaus, Sozialorganisation mit Sitz in Wien, 20jähriges Bestehen. Zum Jubiläum sorgt neunerhaus einmal mehr für Aufmerksamkeit und greift in seiner aktuellen Kampagne die Themen Schande, Scham und Beschämung von obdachlosen Menschen auf. Ziel ist es, obdach- und wohnungslose Menschen aus dem gesellschaftlichen Abseits zu holen. Prominente Unterstützung bekommt neunerhaus dabei von der bekannten Theater- und Filmschauspielerin Proschat Madani.

In seiner neuen, mit 1. Oktober gelaunchten Kampagne „Schande und Scham“ setzt neunerhaus gemeinsam mit der Werbeagentur HAVAS Wien ein starkes Zeichen gegen die Stigmatisierung von Obdach- und Wohnungslosigkeit. Neben einem Kampagnen-Spot mit ORF-Star Proschat Madani holt neunerhaus in vier unterschiedlichen Plakat- und Printsujets (ehemals) wohnungslose Menschen vor den Vorhang. Gemeinsam weisen sie auf den Fotos mit sogenannten „Schandmasken“ auf gesellschaftliche Ausgrenzung hin. Die Masken dienten früher der öffentlichen Bloßstellung und Demütigung.

Öffentlich das Gesicht verlieren
Heute gibt es zwar keine Schandmasken mehr, aber andere Formen des Ausschlusses und der Ächtung gegenüber Menschen, die von der Norm abweichen, im System keinen Platz haben oder abgehängt werden. Wer obdachlos ist, erleidet nicht nur eine der härtesten Formen von Armut, sondern wird auch oftmals zum Ziel von Beschämung, Demütigung und sogar Schikanen im Alltag. „Scham begleitet viele KlientInnen und PatientInnen von neunerhaus – Frauen, Männer und Kinder. Sie ist eine der größten Hürden für wohnungslose Menschen, Hilfe anzunehmen“, so Daniela Unterholzner, neunerhaus Geschäftsführerin.

Aus dem gesellschaftlichen Abseits
Und genau hier will neunerhaus helfen – mit einem seit 20 Jahren erfolgreichen Ansatz. Mit Hilfe auf Augenhöhe, den eigenen vier Wänden sowie medizinischer Versorgung, Beratung, und dem neunerhaus Café. Der Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben beginnt hier mit drei Worten: du bist wichtig. „Scham wird durch den Verzicht auf Vorurteile abgebaut und durch Hilfe, die wirklich hilft“, so Elisabeth Hammer, neunerhaus Geschäftsführerin. „Zu einer Gesellschaft gehören alle Menschen dazu. Menschen mit höherem Einkommen und mehr Möglichkeiten sollten jene unterstützen, denen es aufgrund einer Krise schlechter geht. Zeigefinger und Beschämung sind definitiv der falsche Weg“, ergänzt Schauspielerin Proschat Madani.

Autor:in

  • Markus Golla

    Studiengangsleiter "GuK" IMC FH Krems, Institutsleiter Institut "Pflegewissenschaft", Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegewissenschaft BScN (Umit/Wien), Pflegewissenschaft MScN (Umit/Hall)