Laparoskopische Operationen, in deren Rahmen Chirurgen Eingriffe schonend über kleine Schnitte in der Bauchdecke durchführen, haben einen Nachteil: Da die Werkzeuge über Metallrohre eingeführt werden, kann man mit ihnen primär nur „geradeaus“ arbeiten. Oft ist daher trotzdem ein großer Schnitt für die Operation notwendig. Hernienspezialist OA Doz. Dr. Gernot Köhler hat nun als Pionier in Österreich am Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern ein innovatives neues Werkzeug eingeführt, das durch seine Flexibilität in punkto Patientenschonung völlig neue Möglichkeiten eröffnet.
Zur Methode: Der Chirurg schnallt sich eine Art Roboterarm an den Unterarm und steuert die Bewegungen des Werkzeughalters an dessen Ende mit der Hand. Das Gerät wird über einen minimalinvasiven Zugang in den Körper eingeführt. Der Clou dabei: „Es ist das erste Werkzeug, mit dem ich laparoskopisch „ums Eck“ operieren und in für normale Systeme unmöglichen Winkeln präzise arbeiten und nähen kann. Das System besticht durch Einfachheit bei gleichzeitig hoher Präzision. Es braucht keine externe Energiequelle, sondern wird innerhalb kürzester Zeit angeschnallt und von meiner Hand bedient“, erklärt Köhler die Highlights des Systems. Weitere Vorteile dieser Operationsmethode sind eine Minimierung des Komplikationsrisikos, weniger Schmerzen, hochpräzises Arbeiten, kaum sichtbare Narben und daraus resultierend ein stark verkürzter KH-Aufenthalt.