Loacker: „Die Frage der Finanzierung kommt erst am Schluss. Alles andere ist eine Schlagzeilenpolitik, die sicher nicht im Interesse der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen ist.“
Wien (OTS) – Kopfschüttelnd reagiert NEOS-Sozialsprecher Gerald Loacker auf das sogenannte „Pflegemodell“ der ÖVP: „Sebastian Kurz hat es offenbar immer noch nicht verstanden: Die Herausforderungen im Bereich der Pflege werden nicht dadurch gelöst, indem man zuerst über Finanzierung spricht. Damit wird das Pferd von hinten aufgezäumt – das mag im Interesse der Schlagzeilenpolitik der ÖVP sein, aber sicher nicht im Interesse der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen“, so Loacker, der darauf hinweist, dass die Struktur der Pflege in Österreich immer noch von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich hoch ist. „Soll die Qualität der Pflege auch in Zukunft von der Postleitzahl abhängen? Auf diese eigentlich sehr einfache Frage gibt die ÖVP unter Sebastian Kurz immer noch keine Antwort“, kritisiert Loacker.
Stattdessen lesen sich Stehsätze, dass die Pflege auch in Zukunft möglichst durch Angehörige übernommen werden soll. „Das offenbart die Ahnungslosigkeit von Sebastian Kurz – oder auch sein Wunschdenken. Die Lebensrealitäten sehen heute einfach anders aus: traditionelle Familienbilder lösen sich zunehmend auf, Kinder – Töchter wie Söhne – sind berufstätig und können ihre Angehörigen in dem Ausmaß gar nicht mehr pflegen. Und genau auf solche Fragen braucht es Antworten“, kritisiert Loacker.
NEOS selbst haben erst vor wenigen Tagen gemeinsam mit der ehemaligen Bundesministerin Andrea Kdolsky einen umfangreichen Pflegeprozess abgeschlossen. Die in diversen Bürgerforen und Workshops aufgeworfenen Themen werden als Basis herangezogen, um ein wirklich fundiertes Pflegekonzept zu erarbeiten. „Es wird in Zukunft mehr Betreuung und Pflege zu Hause brauchen – und dafür braucht es neue Modelle. Erst danach kann man seriös über Finanzierung reden“, so Loacker abschließend.