AT: Myopie Vorsorge bei Kindern – neue Infoseite der Augenärzte

10. September 2022 | News Österreich | 0 Kommentare

2030 sind die Hälfte aller Schulkinder kurzsichtig

Pünktlich zu Schulbeginn veröffentlicht die Gesellschaft der österreichischen Augenärzt:innen (ÖOG) eine neue Infoseite zum Thema Kurzsichtigkeit (Myopie). Auf www.augen.at/myopie finden sich gut verständlich aufbereitete wissenschaftliche Informationen über Ursachen, Symptome, Diagnose, Behandlungs,- und Präventionsmöglichkeiten der Myopie.

Myopie im Vormarsch

Weltweit steigt die Zahl der kurzsichtigen Kinder stark an. Im Jahr 2030 könnten nach wissenschaftlichen Berechnungen bereits 50% aller Kinder kurzsichtig sein, in manchen asiatischen Ländern sind es jetzt schon bis zu 95%, mit steigendem Risiko je länger die Ausbildungszeit dauert. „Wie hoch dieser Anteil in Österreich ist, wurde bislang leider nicht erhoben. Es ist aber davon auszugehen, dass die Zahlen in die selbe Richtung gehen.“, so Primarius Herbert Reitsamer, Leiter der Augenabteilung am Uniklinikum Salzburg und wissenschaftlicher Sekretär der ÖOG.

„Bei Verdacht auf Kurzsichtigkeit ist unbedingt eine augenärztliche Kontrolle notwendig. Ein Schnelltest beim Optiker ist in diesem Fall nicht zu empfehlen. Denn erst durch „Weittropfen“ der Augen können die korrekten Dioptrien festgestellt und durch eine genaue Untersuchung des Augenhintergrunds andere mögliche Augenerkrankungen entdeckt werden. Kinder können Fehlsichtigkeit nämlich kurzfristig durch Anstrengung der Augenmuskeln gut kompensieren, was unbehandelt auf Dauer zu einer Verstärkung der Sehbeschwerden, Doppelbildern, Kopfschmerzen und Konzentrationsschwierigkeiten führen kann“, so Reitsamer weiter.

Bei der Kurzsichtigkeit kommt es zu einem fortschreitenden Wachstum des Augapfels. Ursachen sind neben genetischen Faktoren (hohe Myopie der Eltern) auch eine vermehrte Naharbeit, etwa durch das Überangebot an Unterhaltungselektronik und andauernder Bildschirmarbeit sowie zu wenig Aufenthalt im Freien. Kurzsichtige Kinder sehen Gegenstände, etwa den Text auf der Tafel oder Schilder im Straßenverkehr in der Entfernung schlecht.

Myopie ist nicht heilbar. Die Forschung hat aber in den letzten Jahren viele Fortschritte gemacht und es gibt eine Reihe von Korrekturmöglichkeiten, so etwa spezielle Brillen, Kontaktlinsen oder niedrig dosierte Atropin Augentropfen. Eine gute Diagnose, ausführliche Beratung und Verlaufskontrolle durch den Augenarzt/die Augenärztin ist dabei unumgänglich.

Beim Vorliegen einer Myopie steigt mit zunehmendem Lebensalter das Risiko für degenerative Augenerkrankungen, wie etwa für Katarakt (grauer Star), Glaukom (grüner Star), eine Netzhautablösung oder einer myopen Makuladegeneration. Deshalb sind frühzeitige und regelmäßige augenärztliche Abklärungen so wichtig.

Informationen zum Thema Myopie Vorsorge bei Kindern finden Sie auf: www.augen.at/myopie.

Informationen zu allen anderen Augenerkrankungen finden Sie auf: www.augen.at im Wissenscenter.

Autor:in

  • Markus Golla

    Studiengangsleiter "GuK" IMC FH Krems, Institutsleiter Institut "Pflegewissenschaft", Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegewissenschaft BScN (Umit/Wien), Pflegewissenschaft MScN (Umit/Hall)