Salzburg (OTS) – Anlässlich der Übergabe des Pflegepositionspapiers der ARGE Bäuerinnen an Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger und Frauenministerin Juliane Bogner-Strauß bezog auch der Präsident der Landwirtschaftskammer (LK) Österreich, Josef Moosbrugger, zu diesem wichtigen Zukunftsthema klar Stellung. „Bekanntermaßen bedeutet Pflege für die öffentliche Hand eine große Herausforderung. Ich begrüße, dass unsere Bäuerinnen ein diesbezügliches Positionspapier ausgearbeitet haben, das wichtige Eckpfeiler für diesen Bereich einschlägt. Gerade auf Bauernhöfen wird die Pflege oftmals von der Familie übernommen – eine Leistung im Sinne der gesamten Gesellschaft, für die es eine entsprechende Abgeltung geben muss. Ein positives Signal ist zweifelsohne, dass Bundeskanzler Sebastian Kurz Ende der vergangenen Woche in Vorarlberg seine Vorstellungen zu diesem Zukunftsthema dargelegt und betont hat, wie wichtig es ist, die Situation der pflegenden Angehörigen zu verbessern“, unterstrich Moosbrugger.
„Wie von der ARGE Bäuerinnen gefordert, halte auch ich eine bessere finanzielle Unterstützung der Pflege daheim für unumgänglich. So sollte es eine Erhöhung des Pflegegeldes – zumindest ab Stufe 3 – geben. Auch die sozialversicherungsrechtliche Absicherung der pflegenden Angehörigen muss gewährleistet werden. Von großer Bedeutung sind außerdem Maßnahmen zur Entlastung der Familien. Diese reichen von Kurzzeitpflege bis zu Gesundheitsaktionen für pflegende Angehörige, wie sie derzeit von der Sozialversicherungsanstalt der Bauern (SVB) angeboten werden“, betonte Moosbrugger. „Die Pflege daheim darf nicht eine weitere bäuerliche Leistung sein, die von der Allgemeinheit wegen der Entlastung der anderen Strukturen zwar gerne gesehen, aber nicht entsprechend abgegolten wird.“
„Pflege und Betreuung sind für die Land- und Forstwirtschaft aber noch in anderer Hinsicht ein wichtiges Thema. So gibt es auf unseren Bauernhöfen zukunftsträchtige Initiativen wie ‚Green Care – Wo Menschen aufblühen‘. Im Rahmen dessen werden verschiedenste Dienstleistungen auf Land- und Forstbetrieben angeboten, darunter auch Pflege beziehungsweise Tagesbetreuung für ältere oder demente Menschen“, hob Moosbrugger hervor. Beispielsweise ist am Adelwöhrerhof in der Steiermark ein voll anerkanntes Pflegeheim mit zusätzlichen Arbeitsplätzen entstanden. „Auch derartige Projekte entstehen meist aus dem sensationellen Engagement und der Innovationskraft unserer Bäuerinnen. Für den Betrieb bedeutet das ein wichtiges zusätzliches Einkommensstandbein und für seine älteren Bewohnerinnen und Bewohner eine Oase, die zusätzlich den ländlichen Raum nachhaltig belebt. Auch für derartige Zukunftsprojekte muss es den entsprechenden Rahmen geben.“