Seniorenbund-Präsidentin fordert, Demenz bei Pflegeeinstufung genauso wie eine körperliche Einschränkung zu bewerten und will vermehrte Unterstützungsleistungen für pflegende Angehörige.
Wien (OTS) – „Alzheimer ist die häufigste und bekannteste, aber nicht die einzige Form von Demenz. Aktuell leiden etwa 130.000 Menschen in Österreich an einer Form von Demenz, laut Schätzungen wird sich diese Zahl bis 2050 verdoppeln. Demenzkranke Menschen werden häufig von pflegenden Angehörigen versorgt, für die der Umgang mit der Erkrankung eine große Belastung darstellt. Es ist höchste Zeit, Ihnen unter die Arme zu greifen!“, sagt Seniorenbund-Präsidentin Ingrid Korosec anlässlich des Welt-Alzheimer-Tags am 21. September.
„Der Seniorenbund hat immer dafür plädiert, pflegende Angehörige im Rahmen der Pflegereform besonders zu unterstützen. Daher ist es für uns selbstverständlich, dass Demenz eine besondere Berücksichtigung im Reformprozess finden muss“, betont Korosec.
Demenz mit körperlicher Einschränkung gleichstellen
Neben einem Ausbau der Betreuungs- und Schulungsangebote für pflegende Angehörige ist für sie die Neubewertung des Pflegegeldes besonders wichtig. „Die aktuelle Pflegeeinstufung orientiert sich vorwiegend am körperlichen Zustand. Demenzerkrankungen werden nicht entsprechend berücksichtigt. Betroffene Menschen, deren Betreuungsaufwand oft sehr intensiv und anstrengend ist, erhalte meist nur Pflegestufe 1 oder 2. Daher muss Demenz einer körperlichen Einschränkung gleich gestellt werden!“, fordert Ingrid Korosec.
Dazu betont die Seniorenbund-Präsidentin, wie wichtig eine Ausbildungsoffensive im Pflegebereich und leistbare mobile Angebote sind. „Wenn pflegende Angehörige es sich leisten können, die intensive Betreuung demenzkranker Menschen durch professionelle Hände zu unterstützen und sich mehr darauf konzentrieren können, die Zeit qualitätsvoll mit ihren Lieben verbringen zu können, ist das wohl die größte Entlastung für sie“, meint Korosec abschließend.