AT: Kein Leben mehr in Todesangst

12. Juni 2019 | News Österreich | 0 Kommentare

Wien (OTS) – Cristina Alberto Humo lebt als Frau mit Albinismus in Mosambik. Die 45-jährige Kämpferin für die Rechte von Menschen mit Albinismus hat Tränen in den Augen, als sie erzählt, wie sie auf der Straße bespuckt wurde. Das soll im Aberglauben helfen, dass sich andere, denen sie begegnet, nicht mit Albinismus „anstecken“. Zeit ihres Lebens hat sie Todesangst, denn Menschen mit Albinismus werden auch heute noch verfolgt, verstümmelt und ermordet. Ihre Körperteile werden für magische Rituale teuer verkauft. Die Fachorganisation Licht für die Welt und ihre lokalen Partner in Mosambik und Burkina Faso unterstützen Menschen mit Albinismus. Aufgrund ihrer Lichtempfindlichkeit und Sehbeeinträchtigungen brauchen sie in Afrika spezielle Hilfe. Der Welttag des Albinismus am 13. Juni steht für Menschenrechte, gegen Diskriminierung und Aberglauben und für die Inklusion und Gleichberechtigung von Menschen mit Albinismus.

Menschen mit Albinismus leiden oft unter starken Sehbehinderungen oder sogar Blindheit. Sie brauchen besonderen Schutz für Augen und Haut „In der Klasse bat ich den Lehrer, dass ich mich näher an die Tafel setzen darf. Als der Lehrer mich einfach ignorierte, musste ich die Schule verlassen, weil ich die Wörter an der Tafel nicht lesen konnte“ schildert Cristina ihren Leidensweg. Als sie jung war litt sie stark unter der Diskriminierung, weil sie eine andere Hautfarbe hat. „Auf der Straße hatte ich Angst, dass mir jemand einen Arm, ein Bein oder ein anderes Körperteil abschneidet. Cristinas Angst ist leider berechtigt: 2017 wurden in Mosambik mehr als 50 Menschen mit Albinismus aus abergläubischen Motiven entführt und ermordet.

Albinismus kommt in Afrika viel häufiger vor als in den USA oder Europa. Es sind hunderttausende Menschen in afrikanischen Ländern, die mit diesem Gendefekt geboren werden. Dort werden Menschen mit Hautpigmentierungsstörungen magische oder übernatürliche Kräfte zugeschrieben. Sogenannte „Albinos“ werden gejagt, verstümmelt und getötet. Das führt sogar so weit, dass durch diesen Aberglauben sogar Leichen ausgegraben und ihre Körperteile verkauft werden.

Als Betroffene hält Cristina Vorträge an Schulen, in Gemeinden und Krankenhäusern und erzählt ihre persönliche Geschichte und kämpft gegen Diskriminierung und Aberglauben. Sie hat selbst drei Brüder mit Albinismus. Seit zehn Jahren arbeitet sie als Sozialarbeiterin in der gemeindenahen Rehabilitation, einer ganzheitlichen Methode zur physischen Rehabilitation und sozialen Inklusion von Menschen mit Behinderungen für die Partnerorganisation OREBACOM von Licht für die Welt. Diese Arbeit wird auch mit Mitteln aus der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (ADA) unterstützt. „Mein größter Traum ist es aus dem Haus zu gehen ohne Angst zu haben, dass mich jemand jagt“, so Cristina. In Europa eine Selbstverständlichkeit. Aber in Afrika braucht es noch viel Bewusstseinsarbeit und Aufklärung um Menschen mit Albinismus zu schützen und zu unterstützen.

Licht für die Welt

Licht für die Welt ist eine internationale Fachorganisation für inklusive Entwicklung mit Sitz in Österreich. Unser Ziel ist eine inklusive Gesellschaft, die allen offen steht und niemanden zurücklässt. Wir setzen uns für barrierefreie augenmedizinische Versorgung ein und unterstützen inklusive Bildung und Rahmenbedingungen für ein selbst bestimmtes Leben, damit Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt an der Gesellschaft teilhaben können. Licht für die Welt ist als unabhängiger, gemeinnütziger Verein organisiert und unterhält Länderbüros in Äthiopien, Burkina Faso, Mosambik und Südsudan. Mit unseren Programmen stärken wir die Rechte von Menschen mit Behinderungen, ermöglichen ihnen ein selbst bestimmtes Leben und helfen ihnen aus der Armutsfalle.

Spendenkonto Licht für die Welt: IBAN: AT92 2011 1000 0256 6001 BIC: GIBAATWWXXX.

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Autor:in

  • Markus Golla

    Studiengangsleiter "GuK" IMC FH Krems, Institutsleiter Institut "Pflegewissenschaft", Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegewissenschaft BScN (Umit/Wien), Pflegewissenschaft MScN (Umit/Hall)