Ein Forschungsprojekt des Department of Health Sciences an der IMC FH Krems beschäftigt sich mit dem Alltag und der Gesundheit pflegender Angehöriger. Dabei wird beispielsweise erhoben, wie sich die Tätigkeiten und die Lebenssituation der Pflegenden durch das Kümmern um die Pflegebedürftigen verändert, welche Anpassungen notwendig werden und welche Belastungen entstehen.
Projektleiterin Prof. (FH) Mona Dür, PhD, MSc berichtet: „Wir untersuchen die subjektive Gesundheit von pflegenden Angehörigen in Niederösterreich. Pflegende Angehörige leisten einen wesentlichen Beitrag in der Gesundheitsversorgung. Mit dem TOPIC Projekt möchten wir die wertvolle Arbeit von pflegenden Angehörigen systematisch erfassen und sichtbar machen. Das Projekt wird durch den Niederösterreichischen Gesundheits- und Sozialfonds finanziert. Dies zeigt unter anderem, welche Bedeutung pflegende Angehörigen in Niederösterreich haben.“
Jede vierte Familie
In Österreich werden in etwa in jeder vierten Familie Angehörige oder nahestehende Personen aus dem Freundes- oder Bekanntenkreis gepflegt. Die Pflege eines Angehörigen kann zu Veränderungen der Lebensführung und -welt, einschließlich organisatorischer Herausforderungen, psychischer und physischer Belastungen und einer Anpassung des Alltags der pflegenden Angehörigen an die Bedürfnisse der Pflegebedürftigen führen. Im Weiteren kann sich das auch auf die Gesundheit der Pflegenden auswirken. Die so genannte Betätigungsbalance, also die Zufriedenheit mit verschiedenen Tätigkeiten, ist von zentraler Bedeutung in der Ergotherapie, da es einen Zusammenhang zwischen der Betätigungsbalance und der Gesundheit gibt.
TOPIC: Alltag und Gesundheit pflegender Angehöriger abbilden
Im Projekt TOPIC soll die Betätigungsbalance und die subjektive Gesundheit von pflegenden Angehörigen, die sich um eine Patientin oder einen Patienten der Pädiatrie oder der Neurologie kümmern, beschrieben und ein möglicher Zusammenhang zwischen der Betätigungsbalance und der (subjektiven) Gesundheit untersucht werden. Zusätzlich soll herausgefunden werden, ob es dabei geschlechtsspezifische Unterschiede gibt. In weiterer Folge soll es auch ermöglicht werden, Interventionen zur Gesundheitsvorsorge von pflegenden Angehörigen messbar zu machen. Die neuen Erkenntnisse könnten unter anderem als Grundlage zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung in Österreich verwendet und in der Gesundheitsförderung von pflegenden Angehörigen berücksichtigt werden.
Online mitmachen
Pflegende Angehörige/Bezugspersonen von Betroffenen jeden Alters, die durch chronische, akute wie auch schubweise verlaufende Erkrankungen und Traumata Pflege benötigen, sind eingeladen an der Studie teilzunehmen. Voraussetzung ist, dass die teilnehmende Person zum Zeitpunkt der Teilnahme in der Rolle als pflegende Angehörige bzw. pflegender Angehöriger tätig ist.
Zur Umfrage: https://ww2.unipark.de/uc/TOPIC/
Kontakt:
Prof. (FH) Mona Dür, PhD, MSc
Leiterin des Projekts zur Betätigungsbalance bei pflegenden Angehörigen (TOPIC)
Studiengangsleiterin des Masterstudiengangs Angewandte Gesundheitswissenschaften
Christina Hanko, Bsc
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Department of Health Sciences
IMC Fachhochschule Krems