Wien (APA-Science) – Die Hirnforschung befindet sich, unterstützt von modernen Technologien, am Anfang einer neuen Epoche. Gleichzeitig weiß man heute paradoxerweise weniger über das menschliche Hirn als vor 20 Jahren. Das sagte der deutsche Hirnforscher Wolf Singer, der kürzlich einen Vortrag in Wien hielt, im APA-Interview gemeinsam mit dem Stammzellforscher Jürgen Knoblich.
Moderne neurobiologische Erkenntnisse über die Funktionsweise des Gehirns stehen ganz grundsätzlich im Widerspruch zur menschlichen Intuition, so die These des emeritierten Direktors des Max-Planck-Instituts für Hirnforschung in Frankfurt. Das betreffe besonders das Gefühl, „dass irgendwo im Kopf eine Zentrale zu verorten wäre, in der die Entscheidungen fallen, wo die Wahrnehmungen programmiert werden und wo letztlich das autonome Ich zu verorten wäre, das Entscheidungen trifft“, so Singer, der auf Einladung des Instituts für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) referierte. In Wahrheit habe man ein „extrem distributiv organisiertes System“ vor sich, „das sich ohne einen Dirigenten zurechtfindet, sondern sich selbst organisiert“. Diese unglaublich komplexe Dynamik sei für den Menschen nicht vorstellbar, weil die Dimensionalität so hoch sei.
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