AT: Hilfswerk Vizepräsidentin Scheucher-Pichler: „Digitalisierung in der Pflege ist ein Muss!“

11. Mai 2021 | News Österreich, Pflegende Angehörige | 0 Kommentare

Hilfswerk Österreich Vizepräsidentin will moderne Pflegemodelle forcieren.

Klagenfurt (OTS) – Dass die Pflegereform der Regierung nun wieder an Fahrt aufnehme begrüßt Hilfswerk Österreich Vizepräsidentin Elisabeth Scheucher-Pichler und stellt dazu fest: „Die Pandemie hat zwar einerseits den Prozess der Pflegereform verlangsamt, andererseits aber gezeigt, dass wir in vielen Bereichen rasch umdenken müssen.“

So sei beispielsweise eine Digitalisierung im Pflegebereich unumgänglich. Es gäbe schon einige erfolgreiche Pilotprojekte, nun sei es höchst an der Zeit, diese in den „Regelbetrieb“ aufzunehmen. Konkret spricht Scheucher-Pichler hier ein Pilotprojekt des Hilfswerks Kärnten an: „Vor rund zwei Jahren wurde dieses Projekt gemeinsam mit der Fachhochschule Kärnten und weiteren Kooperationspartnern gestartet. Es handelt sich dabei um ein Paket aus modernen Kommunikationstechnologien wie Smart Watch und Tablett sowie Messgeräten für Vitalparameter, die dazu beitragen sollen Senior*innen in ihrem Alltag zu unterstützen. Beispielsweise wurden die Vitalparameter auf digitalem Wege selbstständig von den Projektteilnehmer*innen – Kund*innen des Hilfswerks – übermittelt. Es hat sich gezeigt, dass das alleine schon eine große Entlastung für das Pflegepersonal mit sich gebracht hat.“

„Nicht nur die Akzeptanz für dieses Projekt war sehr groß, wir haben auch enorm viele Anfragen von älteren Menschen, ob man dieses Projekt weiterführen könne“, so die Präsidentin des Hilfswerks Kärnten.

Scheucher-Pichler weiter: „Wir werden bei alldem nicht umhinkommen, auch die Finanzierungsseite der Pflege neu zu denken. Gerade erst heute hat das Institut für Höhere Studien in einer Pressekonferenz präsentiert, dass jedem Euro Investition in die Pflege ein Vielfaches an Wertschöpfung gegenübersteht und auch eine Stärkung der regionalen Wirtschaft bedeutet.“ Die Präsidentin weist zudem darauf hin, dass zukunftsfähige Finanzierungskonzepte ein Zusammenwirken von Bund und Ländern benötige.

„Wir müssen vor allem den Ausbau der Pflege zu Hause forcieren, leistbare Angebote schaffen und pflegende Angehörige mehr unterstützen. Denn ein Altwerden nach den eigenen Vorstellungen ist ein Menschenrecht!“ so Elisabeth Scheucher-Pichler, die einmal mehr fordert, das Recht auf Pflege auch in die Verfassung mit aufzunehmen.

Autor:in

  • Markus Golla

    Studiengangsleiter "GuK" IMC FH Krems, Institutsleiter Institut "Pflegewissenschaft", Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegewissenschaft BScN (Umit/Wien), Pflegewissenschaft MScN (Umit/Hall)