Forscher der Medizinischen Universität Innsbruck klären Regenerationsprozess nach Infarkt
Exosomen leiten Genesung ein
„In der Zellkultur wie auch im Mausmodell konnten wir erstmals zeigen, dass die für die Angiogenese verantwortlichen Endothelzellen nach der mechanischen Stimulation durch die Stoßwellen kleinste Mikrovesikel, sogenannte Exosomen, freisetzen. Diese extrazellulären Vesikel transportieren Botenstoffe, die TLR-3 aktivieren und so die Gefäßneubildung einleiten. Wir identifizierten die MicroRNA ‚miR-19a-3p‘ als den Botenstoff mit der wichtigsten Funktion“, berichtet Erstautor Gollmann-Tepeköylü im Fachjournal „Cardiovascular Research“.
Den Experten ist es zudem gelungen, die freigesetzten Exosomen zu isolieren und genauer zu charakterisieren. „Der infarktgeschädigte Herzmuskel von Mäusen, in den wir Exosomen mit miR-19a-3p injizierten, regenerierte deutlich besser – genau dieser Mechanismus wird auch durch Stoßwellen ausgelöst, die während einer Bypass-Operation an den geschädigten Herzmuskel abgegeben werden“, fügt Herzchirurg Leo Pölzl hinzu. In der Freisetzung der Mikrovesikel vermuten die Autoren einen angeborenen Mechanismus, mit dem der Herzmuskel auf die Erschütterungen antwortet – „quasi ein Hilferuf der Zellen zur Gefäßneubildung“.
Originalpublikation „miR-19a-3p containing exosomes improve function of ischaemic myocardium upon shock wave therapy“ in Englisch: http://doi.org/10.1093/cvr/cvz209