AT: Hervorragende Arbeit in Niederösterreichs Heimen nicht klein reden!

6. Mai 2017 | Demenz, News Österreich | 0 Kommentare

Wien/Grafenwörth (OTS)Der Bericht der Volksanwaltschaft 2016 spricht von 479 kontrollierten Einrichtungen, darunter 125 Alten- und Pflegeheimen. In einzelnen Heimen – auch in NÖ – traten Defizite auf, die zu bereinigen sind. Jedoch darf von Mängeln in einzelnen Einrichtungen nicht auf alle Heime geschlossen werden, verwehrt sich die ARGE NÖ Heime in aller Entschiedenheit! Österreichs wie Niederösterreichs Heime sind sogar europaweit führend in ihrer Qualität. 

Österreichs Alten- und Pflegeheime gehören wahrscheinlich zu den meistkontrollierten Einrichtungen des Landes. Sie werden nicht nur von der Volksanwaltschaft, sondern auch von der Bewohnervertretung, Patientenanwaltschaft, Heim- und Pflegeaufsicht, dem Arbeitsinspektorat etc. kontrolliert – ganz im Gegensatz zur 24-Stunden Betreuung, wo es keinerlei Kontrollen gibt. Für die Heimleitungen sowie für das Personal würde es Sinn machen die Vielzahl der Kontrollen zu bündeln, meint Dietmar Stockinger, Obmann der ARGE NÖ Heime. Gemeinsam mit dem Präsidenten des Bundesverbandes der Alten- und Pflegeheime Österreiches, Markus Mattersberger weist er jedoch in aller Entschiedenheit Verallgemeinerungen zurück. Wenn in einem einzelnen Heim ein schwerwiegender Mangel aufgetreten ist, gilt dies nicht für „alle“ Heime.

Europaweit führend: Österreichs und Niederösterreichs Heime

Wer in die NÖ Heime hineinhört, mit Angehörigen und BewohnerInnen spricht, bekommt fast ausschließlich sehr positive Rückmeldungen: „Ich fühle mich hier wie zuhause. Mir ist es noch nie im Leben so gut gegangen!“. Auch die letzte anonyme Befragung der HeimbewohnerInnen und Angehörigen stellt den NÖ Heimen ein hervorragendes Zeugnis aus.

Jedes Jahr erhalten Österreichs und Niederösterreichs  Heime, die sich an zahlreichen Wettbewerben beteiligen, darüber hinaus großartige Auszeichnungen für die hier geleistete Arbeit:  z.B. Pflegemanagement-Award „Cura 2016“, „Österreichs beste Arbeitgeber“ „TELEIOS“ – Preis für Innovation, Qualität und Nachhaltigkeit in der Österreichischen Altenpflege, NÖ Leopold-Preis, Frauen- und familienfreundlichster Betrieb, Gütesiegel betriebliche Gesundheitsförderung etc.
Moderne Pflegekonzepte und -modelle stellen auch die Innovationsfreude der Heime tagtäglich unter Beweis: sei es die Validation nach Naomi Feil, die fördernde Prozesspflege nach Monika Krohwinkel, das psychobiografische Pflegemodell nach Prof. Erwin Böhm, die aktivierende und reaktivierende Pflege nach Eden – Alternative® etc.

Und nicht zuletzt: Als erstes Bundesland Österreichs hat sich Niederösterreich bereits 2008 dazu entschieden, mit E-Qalin®,  einem explizit für die stationäre Altenpflege in ganz Europa entwickelten Qualitätsmanagementsystem, die Qualität seiner  Alten- und Pflegeheimen messbar und transparent zu machen. Das Besondere daran: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Bereiche in einem Heim werden ebenso in den Prozess eingebunden wie die Bewohnerinnen und Bewohner selbst und sind somit Mitgestalter der Lebensqualität in ihren Häusern.

Welche Leistungen wollen wir in der Altenpflege haben und welche Ressourcen wollen wir als Gesellschaft dafür zur Verfügung stellen?

Mehrere ORF-Berichterstattungen befassen sich aktuell mit dem Bericht der Volksanwaltschaft 2016 und weisen auf Mängel in Österreichs und auch Niederösterreichs Heimen hin. Wo Menschen arbeiten, passieren zweifellos Fehler – aus denen wir lernen sollen. Jedoch: „Wir lassen uns die hervorragende Arbeit in den NÖ Heimen medial nicht klein reden! Auch zielen die eigentlichen Kernaussagen des Berichtes der Volksanwaltschaft 2016 in eine andere Richtung, ich verstehe sie als Systemkritik, die Anlass für einen großen gesellschaftlichen Diskurs sein könnte. Miteinander zu reden ist immer gut!“, so der Obmann der ARGE NÖ Heime, Dir. Dietmar Stockinger. Zum Beispiel darüber,  dass Demenz oder Behinderung Präsenz erfordern und hohes geriatrisches Know-how durch einen Qualifikationsmix. Die Volksanwaltschaft kritisiert, dass dieser zusätzliche Aufwand in den Personalschlüsselberechnungen nicht ausreichend abgebildet ist. Bund und Länder seien aufgefordert, den geänderten Gegebenheiten Rechnung zu tragen. „Es ist keine Frage, mit besseren Personalstrukturen können wir in der Betreuung und Pflege unserer Bewohnerinnen und Bewohner auch eine bessere Leistung erbringen. Doch das ist eine Entscheidung der Politik und letztlich unserer Gesellschaft“, so Markus Mattersberger, Präsident des Bundeverbandes der Alten- und Pflegeheime Österreichs. „Die entscheidende Frage ist: Welche Leistungen wollen wir in der Altenpflege haben und welche Ressourcen wollen wir als Gesellschaft dafür zur Verfügung stellen? Mit den Folgen unserer Entscheidung müssen wir dann auch leben können“, sind sich Mattersberger und Stockinger einig. Dies gelte nicht nur für Alten- und Pflegeheime, sondern für die Altenpflege insgesamt und betrifft damit rund 450.000 Pflegegeldbezieher(innen), davon leben rund 75.000 Menschen stationär in Heimen.

Abschließend stellt Stockinger fest, dass Niederösterreichs Alten- und Pflegeheime im Bereich der gegebenen Rahmenbedingungen die Erwartungshaltungen verschiedener Überprüfungsbehörden selbstverständlich zu erfüllen bereit sind.

www.noeheime.at
www.lebensweltheim.at

Der Bericht zum Download: Link

Autor

  • Markus Golla

    Studiengangsleiter "GuK" IMC FH Krems, Institutsleiter Institut "Pflegewissenschaft", Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegewissenschaft BScN (Umit/Wien), Pflegewissenschaft MScN (Umit/Hall)