Mit den Unterschriften von Gesundheitsreferentin LHStv. Dr. Beate Prettner und von Elisabethinen-Geschäftsführer Mag. Michael Steiner, MAS wurde heute, Montag, ein neues Kapitel der Patientenversorgung in Kärnten gestartet. „Erstmals wird es möglich sein, Patienten, die bislang vor Ort im Krankenhaus versorgt wurden, quasi per Bildschirm in den eigenen vier Wänden zu Hause zu betreuen“, informiert Prettner. Es handelt sich um Personen mit chronischen Wunden (z.B. Diabetes-Patienten, Patienten mit schlecht bzw. nicht mehr vollständig ausheilenden Wunden aufgrund chronischer Gefäßerkrankungen, „Raucherbeine“ etc.), die ab sofort mit Hilfe von mobilen Diensten der AVS, in Zusammenarbeit mit dem Hausarzt zu Hause behandelt werden können. „Möglich gemacht wird das durch die Einbindung von medizinischen IKT-Lösungen, sprich neuester Informations- und Kommunikationstechnologien. Diese werden vom EU-Projekt HealthNet initiiert. Österreichweit ist Kärnten die Pionierregion. Gestartet wird im Bezirk Völkermarkt. Unsere Partner, mit denen wir im regelmäßigen Erfahrungsaustausch stehen, sind die Region Veneto und die Local Health Authority in Triest“, so Prettner.
„Historische“ Vertragsunterzeichnung
Im Konkreten werden Bilder von den Wunden über sichere Internetkanäle direkt zum behandelnden Arzt ins Krankenhaus geschickt, damit dieser jederzeit „up to date“ ist. „Bis dato mussten die Betroffenen immer wieder und in sehr kurzen Abständen den beschwerlichen Weg ins Krankenhaus auf sich nehmen, um ihre Wunden kontrollieren zu lassen. Das Projekt macht es nun möglich, genau diese Krankenhausaufenthalte zu vermeiden“, erklärt Steiner. Es werde damit nicht nur der Patient profitieren. In der Folge sei auch mit Kosteneinsparungen zu rechnen.
Vorreiter-Modell
„Das Projekt HealthNet wird sich zu einem Vorzeigemodell der integrierten Gesundheitsversorgung entwickeln“, sind Prettner und Steiner überzeugt. Künftig werde diese Form der Patientenbetreuung eine zunehmendgrößere Rolle spielen: Es gehe insbesondere um die Phase nach der Entlassung aus dem Krankenhaus, um die Kontinuität der Pflege, um Personen mit chronischen Krankheiten, aber auch um die Rehabilitationsphase nach operativen Eingriffen. Durch die Bereitstellung von IKT-Systemen und mittels neuer Organisationsmodelle zwischen intra- und extramuralen Experten werde betroffenen Patienten die Möglichkeit eines selbstständigen Lebens zu Hause geboten.
Gestartet wird das Projekt als Pilot mit EU-Förderung, und zwar vorerst befristet mit 31. 12. 2019. „Es ist davon auszugehen, dass es nach dem Testlauf weitergeführt und ausgebaut wird. Die Entwicklung moderner Medizin unter Ausnützung der digitalen Möglichkeiten ist Schritt für Schritt in die konkrete Patientenbehandlung zu integrieren. Vieles, was wir noch vor kurzem als Zukunftsmusik angesehen haben, kann und muss als Realität gelebt werden“, betont Prettner.