Als wichtigen Meilenstein der Pflegereform bezeichnet Barbara Huemer, Gesundheits- und Pflegesprecherin der Grünen Wien den gestrigen Parlamentsbeschluss zum Community-Nursing. Ab Herbst wird es die ersten 150 Community-Nurses in Gemeinden geben. Dafür gab das Parlament mit einem einstimmigen Beschluss zur Anpassung des Bundespflegegesetzes Grünes Licht.
Huemer erfreut: „Für eine langjährige Grüne Forderung haben wir endlich die gesetzliche Grundlage. Ich erwarte mir für Wien, dass die Rot-Pinke Stadtregierung mit dem Bund gut zusammenarbeitet, damit bald Community Nurses pflegebedürftige Menschen und ihre pflegenden Angehörigen auch in Wien entlasten können. Die Stadtregierung hat im Koalitionsvertrag Community Nurses versprochen, jetzt gibt es keine Ausreden mehr, das nicht umzusetzen.“
Community Nurses sind ein Erfolgsmodell aus Skandinavien. Diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger*innen werden Schritt für Schritt zentrale Anlaufstellen für Pflegefragen in den Gemeinden. Große Hoffnung liegt in der Prävention und Gesundheitsvorsorge. „Der Wunsch vieler Menschen ist, so lange wie möglich eigenständig in den eigenen vier Wänden leben zu können. Dafür braucht es punktgenaue Hilfe. Genau da setzten Community Nurses an. Durch die aufsuchende Arbeitsweise können Community Nurses sehr früh pflegebedürftige Menschen und pflegende Angehörige mit individueller Beratung bedarfsgerecht unterstützen“, erklärt Huemer.
Kritisch sieht Huemer hingegen das Burgenländische Modell der Anstellung von Pflegenden Angehörigen. Huemer: „Es gibt noch viele heikle offene Fragen zum Burgenländischen Anstellungsmodell für pflegende Angehörige. Dazu gehört die Abhängigkeit im Arbeitsverhältnis, die Haftung der Pflegenden und etwa die Ausbildung. Diese müssen zuerst geklärt werden.“ Wichtiger ist es für Huemer, dass im Bereich der Mobilen Dienste die Arbeitsbedingungen und Verdienstmöglichkeiten attraktiver und das professionelle Betreuungsangebot, wie etwa durch Community-Nurses, forciert werden.