Corona-Krise zeigt, wo die Schwächen in der Pflege und Betreuung liegen und wer dieses System aufrechterhält
Am 12. Mai ist ‚Tag der Pflege‘, ein Tag, der mit dem Ziel gegründet wurde, sowohl die formellen also auch die informellen Leistungen der Pflege in den Vordergrund zu stellen. Im heurigen Jahr stehen die Pfleger*innen und Betreuer*innen allerdings bereits seit einiger Zeit im Zentrum der Aufmerksamkeit, denn sie gelten als systemrelevant, erhalten also – auch in Zeiten der Covid-19-Pandemie – das Pflege- und Betreuungssytem aufrecht und sind entsprechend medial präsent.
„Diese Pflegekräfte, überwiegend Frauen, werden jetzt als Held*innen gefeiert, aber wie lange wird das andauern und vor allem, was wird nach der Coronakrise sein? Werden wir sie schnell wieder vergessen und weiter als selbstverständliche, billige Arbeitskräfte behandeln, oder wird sich im Pflege- und Betreuungssektor Substantielles ändern?“, fragt die Sprecherin der Grünen für Senior*innen und Pflege, Bedrana Ribo, und hält fest: „Ich möchte, dass die Menschen möglichst lange gesund bleiben, in Würde altern können und – bei Bedarf – eine qualitativ hochwertige Pflege und Betreuung bekommen. Dafür werde ich mich einsetzen. Aber, und das ist mir genauso wichtig, ich möchte auch, dass die Pflegerinnen und Betreuerinnen eine qualitätvolle Arbeit leisten können, die finanziell entsprechend honoriert wird und unter guten Rahmenbedingungen stattfinden kann.“
„Ich werde mich also für ein neues Pflegepaket einsetzen, das die Forderungen der pflegenden Angehörigen, der Pflegekräfte und der 24-Stunden-Betreuerinnen unterstützt und das die Lehren aus der Coronakrise berücksichtigt, sodass auch diese Personengruppen ein gutes und würdevolles Leben haben. Wertschätzung bedeutet aus meiner Sicht nämlich auch, die Forderungen und Bedürfnisse dieser Frauen – auch nach der Krise – ernst zu nehmen und durchzusetzen.“