AT: Grüne/Ribo: Pflegende Kinder und Jugendliche gehören unterstützt!

28. Mai 2020 | News Österreich, Pflegende Angehörige | 0 Kommentare

Wien (OTS) – Die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen als pflegende und betreuende Angehörige ist ein gemeinsames türkis/grünes Anliegen. Das Thema ist auch prominent im Pflegekapitel des Regierungsprogrammes zu finden. „Deswegen werde ich mich als Pflegesprecherin für die Erarbeitung von zielgruppenorientierten und innovativen Unterstützungsmaßnahmen stark einsetzen.“ sagt Bedrana Ribo, Grüne Sprecherin für Senior*innen und Pflege im Nationalrat.

Ziel ist es, den ‚young carers‘ damit erhöhte Aufmerksamkeit in unserer Gesellschaft zu ermöglichen, denn sie verdienen jede Aufmerksamkeit. Es handelt sich dabei um Kinder und Jugendliche, die vor allem psychische Unterstützung in ihrer Rolle als pflegende Angehörige brauchen. Sie sind im Alter zwischen 15 und 18 Jahren, der sogenannten Transitionsphase. Das heißt, sie befinden sich im schwierigen Übergang von Kindheit und jungem Erwachsenenleben. In diesen Jahren brauchen sie vor allem Orientierungsmöglichkeiten. ‚Young Carers‘ haben in ihren Berichten immer wieder darauf hingewiesen, dass sie unter der psychischen Belastung bei Pflege sehr gelitten haben und die große Last der Verantwortung ihnen Probleme bereitet hat. „Diese Erfahrungsberichte nehme ich sehr ernst.“ sagt Ribo und ergänzt weiter „Junge Menschen in diesem Lebensalter der Pflegetätigkeit auszusetzen, ist eine zusätzliche Herausforderung und oft eine Überforderung.“

Unter diesem Aspekt ist auch das Thema Pflegelehre zu betrachten. Es ist ein sehr heikler Bereich und wird einen intensiven Austausch mit Expert*innen, Interessensvertreter*innen und allen weiteren Stakeholdern brauchen. Es soll ein breiter Diskurs angeregt werden, um danach ein Konzept zu entwickeln, das von all den erwähnten Gruppen breit mitgetragen wird. Wir dürfen nicht außeracht lassen, dass es hier um einen hoch sensiblen Bereich geht.

„Deshalb ist die BHS mit ihrer Orientierungsphase, die ihnen viele Möglichkeiten zeigt und Perspektivenentwicklung gibt, die geeignete Form, junge Menschen für Sorgeberufe vorzubereiten. Ein Lehrberuf, der sie zu früh direkt in den Pflege- oder Betreuungsbereich einbindet, hat bereits im Schweizermodell gezeigt, dass er mit einer hohen Drop-Out-Quote zu kämpfen hat“ betont Ribo.

„Die Corona-Krise hat die Versäumnisse der letzten Jahre im Bereich Pflege sichtbar gemacht, ich stehe für eine Aufwertung dieses Berufs in vielerlei Hinsicht. Unsere Pflicht als Politiker*innen ist es den Bedürfnissen aller Menschen in der Pflege und insbesondere den jungen Menschen gerecht zu werden. Eine Möglichkeit ist eben die Entlastung der ‚young carers‘. Das hat in meiner politischen Arbeit hohe Priorität.“ sagt Ribo.

Autor

  • Markus Golla

    Studiengangsleiter "GuK" IMC FH Krems, Institutsleiter Institut "Pflegewissenschaft", Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegewissenschaft BScN (Umit/Wien), Pflegewissenschaft MScN (Umit/Hall)