Wien (OTS) – „Natürlich zielt die Primärversorgung mittelfristig darauf ab, das bewährte System des Hausarztes sukzessive auszuhöhlen, den freien Beruf des Arztes durch ein wirtschaftlich abhängiges ‚Lohnmedizinertum‘ zu ersetzen und ein zentralwirtschaftlich geführtes ‚DDR-Gesundheitssystem‘ einzuführen, in dem rot-schwarze Sozialversicherungsfunktionäre aus ihren Tintenburgen heraus bis in die Behandlung des einzelnen Patienten hineinregieren können. Und natürlich geht das alles zulasten der Patienten. Wer anderes behauptet, sagt bewusst die Unwahrheit und will mit diesen Schalmeientönen die Bevölkerung nur in Sicherheit wiegen. Die Primärversorgung ist ein trojanisches Pferd für Patienten und Ärzte“, sagte heute die Vorsitzende des Gesundheitsausschusses und FPÖ-Gesundheitssprecherin NAbg. Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein.
„In den Primärversorgungszentren werden Patienten von dem Arzt behandelt, der gerade Dienst hat, die Zeiten, in denen sie zu einem Arzt ihres Vertrauens gehen konnten, der sie oft schon jahrelang kannte, sind vorbei. Und wenn die Sozialversicherung sparen will, kann sie selbstverständlich die Medikamenten- und Behandlungskosten senken, die Primärversorgungszentren hängen ja am finanziellen Tropf von Josef Probst und Co. Sparen am Rücken der Patienten wird noch einfacher für die SPÖVP-Sozialversicherungsbonzen. Das und der rein ideologisch motivierte SPÖ-Kampf gegen den freien Beruf des Arztes – sind der wahre Hintergrund für die Zwangsverstaatlichung des Gesundheitswesens, bei der die ÖVP fröhlich mitmacht“, so Belakowitsch-Jenewein. Wolle man Kosten im Gesundheitssystem einsparen, müsste der erste Schritt die Ausmistung des Privilegienstadls in den Sozialversicherung und der zweite die Zusammenlegung der Sozialversicherungsträger sein.
„Ginge es SPÖ und ÖVP tatsächlich um eine bessere Gesundheitsversorgung auch zu den Randzeiten, würden sie die bestehenden Strukturen eben nicht nach Salamitaktik scheibchenweise abmontieren, sondern sie stärken, indem sie die Ursachen für den Ärztemangel bekämpfen und so die Versorgung sichern – durch bessere und mehr Kassenverträge, durch die Möglichkeit, dass Ärzte auch Ärzte anstellen dürfen, durch einen Bürokratieabbau, durch gute Rahmenbedingungen für die adäquate Ausbildung, ausreichende Ausbildungsplätze und eine adäquate Entlohnung für die Lehrpraxis Allgemeinmedizin. Alle unsere Vorschläge diesbezüglich haben die Regierungsparteien aber abgeblockt“, kritisierte Belakowitsch-Jenewein.