AT: Feier zum 5. Geburtstag des demenzfreundlichen 3. Bezirks in Wien

25. Januar 2019 | Demenz, News Österreich | 0 Kommentare

Am 14. Jänner fand das 19. Netzwerktreffen demenzfreundlicher 3. Bezirk statt welches zugleich auch die Feier zum fünfjährigen Bestehen des Netzwerks war. Bezirksvorsteher Erich Hohenberger lud dazu ins Bezirksamt ein. In seiner Begrüßungsrede lobt er die Aktivitäten des Netzwerks demenzfreundlicher 3. Bezirk und alle teilnehmenden Organisationen für ihr Engagement. Er betont auch, dass er weiterhin die Gesundheitsversorgung im 3. Bezirk finanziell abgesichert sehen möchte sowie auch die Initiative gerne weiterhin unterstützt. Der 3. Bezirk mit seinen drei Spitälern und dem Gesundheitszentrum ist für Hohenberger im Gesundheitsversorgungsbereich herausragend und dies soll laut Bezirksvorsteher auch weiterhin so bleiben.

Christina Hallwirth-Spörk begrüßte im Anschluss alle Teilnehmer*innen. Um das Wort auch gleich an jene Teilnehmer*innen weiterzugeben, die im letzten Jahr Projekte innerhalb des Netzwerkes durchgeführt haben um diese vorzustellen.

Kunstprojekt zur Perspektivensicht

Cornelia Bast, Künstlerin und Forscherin, hat in ihrem Projekt das Thema Demenz und die damit verbundenen erlebten Einschränkungen mittels Kunstprojekt umgesetzt. Neugierige Passanten konnten Selbsterfahrung erleben zu der Frage „Was bedeutet es Orientierungslos und unsicher zu sein und um Hilfe zu bitten?“. Im Rahmen des Projektes konnten Perspektiven erlebt und diskutiert werden.

Aktionstag im Einkaufszentrum

Vera Lang stellt das Projekt Aktionstag im Einkaufszentrum The Mall vor. Dieser findet seit 2015 statt und stellt ein niederschwelliges Informationsangebot dar, welches gut angenommen wird. Der nächste Aktionstag findet am 24. Mai 2019 statt.

Demenzfreundliche Apotheke

Eine Mitarbeiterin der Fasanapotheke stellt die demenzfreundliche Apotheke vor. In einer Informationsecke in der Apotheke können sich Interessierte über Themen wie Polypharmazie, Aktionstage und Angeboten seitens der Apotheke (z.B. dispensieren von Arzneimitteln in Wochendispenser) beraten lassen.

Promenz

Die Selbsthilfegruppe Promenz wird vorgestellt und dabei auf die Wichtigkeit der Mitsprache und Inklusion von Menschen mit Demenz hingewiesen. Auch können oft Tipps für den Alltag von gleichermaßen Betroffenen besser angenommen werden und hier möchte Promenz einen wichtigen Part in der Vernetzung übernehmen.

Gratis Vorträge auf der Volkshochschule (VHS)

Herr Dvorschak, VHS Donaustadt, stellt das Projekt der kostenlosen Vorträge zum Thema Demenz als niederschwelliges Angebot vor. Begonnen hat Herr Dvorschak mit dem Projekt in der VHS Landstraße und konnte diese Angebote nun auch in der VHS Donaustadt etablieren, da es für ihn ein wichtiges Thema darstellt, welches auch gut angenommen wird.

Erste demenzfreundliche Schule

Die demenzfreundliche Schule, das Gymnasium Sacré Coeur, verankert das Thema Demenz durch die jährliche Unterstützung des Chors beim demenzfreundlichen Gottesdienst in Neuerdberg. Ebenso wird das Thema im Psychologieunterricht und dem Projekt Compassion (seit 2002) mit den Schüler*innen aufgegriffen.

Demenzfreundlicher Gottesdienst

Die Organisation dieser Gottesdienste regte alle Beteiligten dazu an darüber zu reflektieren, ob ein und welcher Unterschied zu einem „normalen“ Gottesdienst besteht. Im Anschluss an den demenzfreundlichen Gottesdienst gibt es auch ein gemeinsames Beisammensein. Immer mehr dieser Art Gottesdienste werden angeboten und gut angenommen.

Geführte Museumsbesuche

Hier werden geführte Museumsbesuche im Belvedere und im Kunsthistorischen Museum angeboten. Sie stellen für Betroffene oft ein Highlight dar, da hier eine Möglichkeit geschaffen wurde Kunst zu genießen und auch selbst gestalterisch tätig zu werden. Im Anschluss an den geführten Museumsbesuch, in dem zum Beispiel eine ausgewählte Anzahl von Bildern zu diversen Thematiken zusammengestellt werden, wird eine geführte Kreativrunde angeboten um den Museumsbesuch selbst künstlerisch abrunden zu können.

Frau Johanna Pühringer beschreibt das neue Beratungsangebot von Alzheimer Austria „Peer to Peer Beratung“ in dem Betroffene selbst beraten.

Gemeinsame Internetplattform

Das „Demenzfreundliche Wien“ wird von Frau Sandberger und Herr Vyssoki vorgestellt. Sie berichten von einer Wien weiten Vernetzung zum Thema Demenz unter der Leitung der Wiener SeniorInnenbeauftragten. Betont wird vor allem die gute Arbeit der demenzfreundlichen Bezirke. Ein spezielles Augenmerk wird vor allem auf den Austausch der demenzfreundlichen Bezirke geworfen, welcher vor allem über eine geplante Internetplattform optimiert werden soll. Auf dieser Plattform sollen auch alle am Netzwerk teilnehmenden Organisationen Informationen sammeln und ihre Angebote bereitstellen können.

Demenfreundliches Krankenhaus

Zwei Vertreterinnen des Herz Jesu Spitals stellen das Projekt demenzfreundliches Krankenhaus vor, welches sich gerade in der Konzeption befindet. Es soll Angebote für Patient*innen mit Demenz, für An- und Zugehörige sowie auch für das Personal geben. Um die Wichtigkeit des Themas Demenz im Krankenhaus zu unterstreichen,  finden bereits hausinterne Demenz-Fortbildungen für das gesamte Personal statt.

„Soll ich helfen und wenn ja wie?“

Frau Petra Rösler (demenzfreundlicher 13. Bezirk) berichtet über Erfahrungen mit Fallbesprechungen im 13. Bezirk. „Soll ich helfen und wenn ja wie?“ Dieses Projekt soll einen niederschwelligen Zugang für alle Menschen darstellen, die unterschiedlichste Situationen mit Menschen mit Demenz erleben bzw. mit ihnen in Kontakt kommen, um ihren Umgang in dieser Situation reflektieren zu können. Zusätzlich sollen auch Lösungsmöglichkeiten erarbeitet und aufgezeigt werden.

Ein „Blick in die Zukunft“ als Abschluss:

  • Anlaufstellen für Beratung sollen ausgebaut werden
  • Austausch über die Bezirksgrenzen hinweg
  • Internetplattform als breiter Zugang für alle
  • Ausbau der gut etablierten Projekte

 

Autor

  • Karin Eder

    Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin, Advanced Practice Nurse, akademische Lehrerin für Gesundheits- und Krankenpflege, Demenzberaterin, Direktorin im Haus Hetzendorf, Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser