Wien (OTS) – Beim Weltkongress für Ultraschall in der Geburtshilfe und Gynäkologie (ISUOG) diskutieren 2.000 internationale ExpertInnen im Austria Center Vienna über den Einsatz von Ultraschall zur langfristigen Erhaltung der Fruchtbarkeit bei Frauen mit Myomen und Endometriose
- Jede 4-6 junge Frau in Europa von Myomen betroffen
- Ultraschall ermöglicht Diagnose und passende Behandlung, damit Fruchtbarkeit erhalten und Kinderwunsch erfüllt werden kann
- Live Scans & Patientinnen-Feedback – Fortbildung auf höchstem Niveau beim Weltkongress ISUOG
„Ultraschalluntersuchungen sind heute nicht mehr aus der Gynäkologie und Geburtshilfe wegzudenken. Neben der Schwangerenbetreuung – in der Schwangerschaft wird die Entwicklung des Embryos regelmäßig kontrolliert – gewinnt der Einsatz von Ultraschall vor allem auch bei jungen Frauen mit Myomen oder Endometriose an Bedeutung. Dank der Erkenntnisse dieses bildgebenden Verfahrens kann frühzeitig reagiert, die Fruchtbarkeit der Frauen erhalten bleiben und somit spätere Schwangerschaften ermöglicht werden“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Christoph Brezinka von der Univ. Klinik für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin in Innsbruck.
Ultraschall ermöglicht das Entdecken, Beobachten, Behandeln von Myomen
Mittlerweile leidet bereits jede vierte bis sechste Frau im gebärfähigem Alter unter Myomen, das sind Wucherungen, die in der Muskelschicht der Gebärmutter auftreten und zu den häufigsten gutartigen Tumoren im weiblichen Genitaltrakt zählen. Während in den 1980-er Jahren nach der Diagnose standardmäßig die Gebärmutter entfernt wurde, ist es nun dank hochentwickelter Ultraschalldiagnostik möglich, die Myome zu beobachten und in einem ersten Schritt medikamentös zu behandeln. Sind nach wie vor Eingriffe notwendig, kann der Uterus und damit auch die Fruchtbarkeit erhalten bleiben. „Natürlich muss teilweise der Kinderwunsch durch eine gezielte Behandlung unterstützt werden“, meint Univ.-Prof. Dr. Brezinka. „Doch alleine die Tatsache, dass die betroffenen jungen Frauen nach wie vor selbst schwanger werden können, ist ein absoluter Fortschritt.“
Ultraschall zur Diagnose und Verlaufskontrolle von Endometriose
Ähnliches gilt auch bei Endometriose – dabei handelt es sich um eine gutartige, aber chronische Erkrankung bei Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter bei der Herde aus der Gebärmutterschleimhaut an anderen Stellen im Körper auftreten und Blutungen, Zysten und schmerzhafte Entzündungen auslösen. 10 bis 15 % aller Frauen im gebärfähigen Alter sind davon betroffen. Konnte früher eine Diagnose auf Endometriose erst nach einem umfassenden operativen Eingriff gestellt werden, wird heute der Ultraschall für die Diagnose und Verlaufskontrolle der Krankheit eingesetzt. Die Therapie wird entsprechend dem Kinderwunsch der betroffenen Patientin angepasst. „Die Diagnose auf Basis von Ultraschalluntersuchungen ist daher entscheidend für die Gesundheit von Frauen und ihr zukünftiges Familienglück“, fasst Dr. Brezinka zusammen.
Live Scans & Patienten-Sessions – Fortbildung auf höchstem Niveau
Da im Ärztealltag nur sehr wenig Zeit bleibt, sich mit den kontinuierlich weiterentwickelten und neuen Funktionen von Ultraschallgeräten auseinanderzusetzen, macht sich eine Teilnahme am Weltkongress der ISUOG besonders bezahlt. Bei speziellen „Live Scan“-Sessions werden Ultraschalluntersuchungen von Experten in Echtzeit demonstriert und bieten ÄrztInnen eine praxisnahe Fortbildung. Zudem sind auch Selbsthilfegruppen von Myom-, Endometriose- und Tumorpatientinnen zum Diskussionsgespräch geladen, um gezielt in diesen Bereichen die Untersuchungsmethoden zu verbessern.
ISUOG World Congress
Zum Weltkongress der internationalen Ultraschallgesellschaft für Geburtshilfe und Gynäkologie (International Society of Ultrasound in Obstetrics and Gynecology – ISUOG) werden rund 2.000 Pränataldiagnostiker und Spezialisten im Austria Center Vienna erwartet, die sich von 15. bis 21. September 2017 über neueste Forschungserkenntnisse austauschen. Als österreichische Kongresspräsidenten fungieren oa. Univ-Prof. Dr. Christoph Brezinka, von der Univ. Klinik für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin in Innsbruck und Univ.-Prof. Dr. Daniela Prayer, Leiterin der Klinischen Abteilung für Neuroradiologie und Muskuloskeletale Radiologie im AKH Wien.
Über die IAKW-AG
Die IAKW-AG (Internationales Amtssitz- und Konferenzzentrum Wien, Aktiengesellschaft) ist verantwortlich für die Erhaltung des Vienna International Centre (VIC) und den Betrieb des Austria Center Vienna. Das Austria Center Vienna ist mit 24 Sälen, 180 Meetingräumen sowie rund 22.000 m² Ausstellungsfläche Österreichs größtes Kongresszentrum und gehört zu den Top-Playern im internationalen Kongresswesen. Die IAKW-AG und damit das Austria Center Vienna stehen unter der Leitung von Vorständin Dr. Susanne Baumann-Söllner.