Wien (OTS) – Eine Studie der imh GmbH beschreibt die größten Herausforderungen für das Gesundheitswesen in den nächsten fünf Jahren und erhebt das Vertrauen der MitarbeiterInnen in ihr eigenes Krankenhaus. 312 Spitals-MitarbeiterInnen gaben detailliert Auskunft und beantworteten zahlreiche Fragen. Ein Ergebnis: Künstliche Intelligenz (KI) hält Einzug, ersetzt aber nicht die ÄrztInnen. Und: Personal ist wichtiger als Technik.
Künstliche Intelligenz (KI) unterstützt ÄrztInnen
Künstliche Intelligenz (KI) wird insbesondere in der Diagnose teilweise sehr erfolgreich eingesetzt, dafür gibt es zahlreiche Bespiele. Allerdings setzen 91,39 % der Befragten ihr Vertrauen noch immer in die ÄrztInnen und nicht in die KI: Die KI kann unterstützen, aber nicht die ÄrztInnen ersetzen oder übertrumpfen. ÄrztInnen werden immer mehr zu „InterpretInnen“ der technisch erstellten Diagnosen. Es ist allerdings diese Interpretation durch die ÄrztInnen, die entscheidend ist, und nicht die Technik.
Digitalisierung ja, aber die Probleme der nächsten fünf Jahre liegen woanders
Die Technik bereitet den MitarbeiterInnen in Österreichs Krankenhäusern verhältnismäßig wenig Kopfzerbrechen. Die Digitalisierung wird zwar als eine der größten Herausforderungen der kommenden fünf Jahre gesehen (von 33,33 % der Befragten), sie liegt damit aber weit hinter den Personalthemen, die auf Werte über 60 % kommen. Auch Finanzierungsfragen und Kosten, in der Öffentlichkeit im letzten Jahr häufig diskutiert, werden in Krankenhäusern nur von 32,69 % der Befragten als besondere Herausforderung gesehen.
Platz 1 und 2 der größten Herausforderungen betreffen Personalthemen
Mit 69,87 % auf Platz 1 der größten Herausforderungen für das eigene Krankenhaus ist das Problem, in den nächsten Jahren überhaupt noch Personal zu finden. Auf Platz 2 mit 63,14 %: MitarbeiterInnen im Unternehmen zu halten. Damit droht in Krankenhäusern aus Sicht der eigenen MitarbeiterInnen ein Personalnotstand. Platz 3: Für 60,90 % wird es zur zentralen Herausforderung, unter diesen Umständen möglicher Personalengpässe, die Behandlungsqualität zu halten.
Insgesamt hohes Vertrauen
Seit sechs Jahren befragt die imh GmbH (vormals IIR) Krankenhauspersonal zu wichtigen Zukunfts-Themen im Gesundheitswesen und errechnet den Krankenhaus-Vertrauensindex. Der imh Krankenhaus-Vertrauensindex (KHVI) misst das Vertrauen in das eigene Krankenhaus. Der Wert der aktuellen Befragung beträgt 163,4 und ist gegenüber 2018 nur leicht um 0,8 Punkte gefallen. Es zeigt sich, dass das Vertrauen des Krankenhauspersonals in das eigene Krankenhaus generell konstant hoch ist.
Auszug aus dem imh Krankenhaus-Vertrauensindex (KHVI).
Die gesamten Befragungsergebnisse finden Sie unter www.imh.at/kh-index
Wo sehen Sie die größten Herausforderungen für Ihr Krankenhaus in den nächsten 5 Jahren?
Wie wichtig sind ärztliche Diagnosen in Zukunft, wenn diese durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Krankenhaus ersetzt werden können?