Landau: „Wir müssen das Virus isolieren, nicht die Menschen.“ Caritas fordert von Bund klaren Stufenplan zu weiteren Öffnung, Selbsttests für Sozialeinrichtungen und Pakt gegen Einsamkeit
Wien (OTS) – In einer ersten Reaktion begrüßt die Caritas, die von der Bundesregierung unter Einbeziehung von ExpertInnen vorgeschlagene weitere Öffnung von Senioren- und Pflegewohnhäusern. Caritas Präsident Michael Landau: „Wir müssen das Virus isolieren und nicht die Menschen. Aus diesem Grund begrüßen wir als Caritas weitere Schritte, die nun zur Öffnung der Senioren- und Pflegewohnhäuser in ganz Österreich gesetzt werden. Danken möchte ich auch, weil hier ein breiter Dialog mit den TrägerInnen, aber auch mit den verschiedenen Interessensgruppen wie der Behindertenanwaltschaft, dem Vertretungsnetz oder Volksanwaltschaft gesucht wurde.“ Die Caritas wünscht sich für die nun anstehenden Maßnahmen aber auch „Klarheit und Rechtssicherheit“. Landau: „Wir befinden uns nun in einer Phase der Abwägung zwischen Freiheit der BewohnerInnen und Schutz der Gesundheit. Gelingen kann die weitere Öffnung daher nur, wenn von Bundesseite ein klarer Stufenplan vorgegeben wird, der nicht in Konflikt mit landesrechtlichen Verordnungen steht. Ein gut koordiniertes Zusammenspiel von Bund und Ländern ist hier unerlässlich.“
Darüber hinaus regt die Caritas dazu an, Selbsttests in den Pflegewohnhäusern, in sozialen Einrichtungen sowie in Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen lokal zur Verfügung zu stellen, um eine rasche Handlungsfähigkeit zu gewährleisten: „An all diesen Orten benötigen wir regelmäßige Screenings. Denn auch wenn ein Blick auf die Infektionsstatistik zuversichtlich stimmt: Nur durch regelmäßige Tests von BewohnerInnen, MitarbeiterInnen und auch Angehörigen kann das Virus mittel- und langfristig erfolgreich bekämpft werden“, so Landau weiter.
Gesellschaftsthema Einsamkeit durch Corona-Krise massiv verschärft
Landau ist überzeugt: „Schon vor der Corona-Krise war Einsamkeit eine Zivilisationskrankheit in westlichen Gesellschaften von der Alte und Junge gleichermaßen betroffen sind. Durch die Pandemie hat sich diese Krise nun massiv verschärft. Als Caritas versuchen wir in der jetzigen Situation mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln, wie dem Plaudernetz oder digitalen Lösungen gegen eine zunehmende Vereinsamung anzukämpfen. Doch klar ist auch: Hier wird es eine gesamtgesellschaftliche Anstrengung brauchen. Andere Länder haben hier ermutigende Initiativen gesetzt. Wir würden uns auch in Österreich einen breit getragenen Pakt gegen Einsamkeit wünschen.“