Wien (OTS) – „Der jüngste Bericht der Volksanwaltschaft hat den dringenden Handlungsbedarf in Richtung einheitlicher Qualitätsstandards in der Pflege und Betreuung einmal mehr verdeutlicht. Es ist ein unhaltbarer Zustand, dass von Ost bis West ein Unterschied gemacht wird, wie viel ein Heimplatz kostet, wie viel Personal zur Verfügung steht, wie dieses qualifiziert sein muss und wie die Qualität in Heimen gesichert wird. Die Unterschiede sind nicht den unterschiedlichen Bedürfnissen von Menschen geschuldet, sondern allein unserem Föderalismus“, betont die Grüne Sozialsprecherin Judith Schwentner zum Internationalen Tag der Pflege.
Schwentner begrüßt, dass Minister Stöger und die Landeszuständigen bei der nächsten LandessozialreferentInnenkonferenz über einheitliche Mindeststandards in der Pflege beraten werden. Über den Pflegefonds hat der Bund sehr wohl eine Möglichkeit, steuernd auf die Qualität in der Pflege einzugreifen. „Ziel muss sein, dass alle Menschen, unabhängig von ihrer finanziellen Situation und ihrem Wohnort, einen Zugang zu qualitäts- und würdevoller Pflege und Betreuung haben. Im Zuge der Finanzausgleichsverhandlung hat es die Bundesregierung jedoch verabsäumt, für österreichweit einheitliche Standards in der Pflege zu sorgen. Ein Mindestpersonalschlüssel ist noch immer das Gebot der Stunde“, unterstreicht die Grüne.
Denn verantwortlich muss sich die Regierung nicht nur für die Pflege-Bedürftigen fühlen, sondern auch für die große Gruppe der Beschäftigten. Schwentner: „Wie viele Pflegekräfte im Verhältnis zu den Betreuten zur Verfügung stehen, hat immense Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen in der Pflege. Viele der festgestellten Missstände im Bericht der Volksanwaltschaft sind eine Folge von massiver Überforderung des Personals. Die Arbeitsbedingungen und der herrschende Zeitdruck sind für Beschäftigte derart überfordernd, dass die wenigsten über mehrere Jahre in der Pflege arbeiten können, ohne selber davon krank zu werden. Ich unterstütze daher die morgige Demonstration der Pflegekräfte, die sich für ihr Rechte auf gute Arbeitsbedingungen und eine angemessene Entlohnung einsetzen.“