(Wien/OTS) – Nachdenklich äußert sich NEOS-Gesundheitssprecher Gerald Loacker vor dem Weltkrebstag am morgigen 4. Februar über die derzeitige Spitalsplanung in Österreich: „In Wien und Niederösterreich steht Krebspatienten keine ausreichende Versorgung durch Strahlentherapie zur Verfügung, nur weil die Länder ihrer Aufgabe der Spitalsversorgung nicht gerecht werden. Um solche katastrophalen Zustände wie jene im Wiener Krankenanstaltenverbund in Zukunft zu vermeiden, soll die Spitalsplanung in die Hand des Bundes gegeben werden – so können auch Patientenbewegungen zwischen Bundesländern berücksichtigt werden.“ Der NEOS-Parlamentsklub hat einen diesbezüglichen Antrag bereits im Nationalrat eingebracht.
Loacker sieht eine Verknappung der Ressourcen in der Krebsbekämpfung nicht nur im Spitalsbereich, sondern auch bei der Sozialversicherung: „Die Verknappungspolitik der Kassen in Bezug auf Medikamente bleibt letztlich an den Patienten hängen. Obwohl die Kosten für Heilmittel weniger stark steigen als jene für ärztliche Leistungen, schieben die Krankenkassen ihre schlechte Finanzsituation auf die Medikamentenversorgung.“ Noch im Februar werde wieder eine negative Prognose für die Kassenfinanzen durch die Medien gejagt, ahnt Loacker. Dieses Spiel wiederhole sich jedes Jahr, nur damit im Herbst wieder erfreuliche Kassenergebnisse präsentiert werden können. „In Wirklichkeit sucht der Hauptverband händeringend Argumente, um möglichst wenige Medikamenteninnovationen zuzulassen“, beurteilt der NEOS-Gesundheitssprecher die Taktik des Hauptverbandes. Der Hauptverband spare lieber bei den Patienten als bei den eigenen Strukturen.
NEOS wollen EMA nach Wien holen
Loacker betont die ungebrochen große Bedeutung der Krebsforschung und stellt fest, dass der größte Teil der Krebsforschung von privater Hand getragen wird: „Die forschende pharmazeutische Industrie hat es in der Krebstherapie bereits sehr weit gebracht. Brustkrebs ist heute oft kein Todesurteil mehr.“ Die NEOS sehen die Aufgabe der Regierung darin, die Rahmenbedingungen für Forschung und Innovation weiter zu verbessern. „Darum fordere ich die Regierung auf, sich mit geeinten Kräften um die Übersiedlung der Europäischen Arzneimittelagentur EMA von London nach Wien zu bemühen und so die Pharmaforschung am Standort Österreich zu stärken.“