Wien (OTS) – Aus aktuellem Anlass übermitteln wir Ihnen die Mitteilung der Amerikanischen Akademie für Augenheilkunde (American Academy of Ophthalmology) vom 25.03.2020 (siehe Beilage).
Eine allgemein verständliche Interpretation der jüngsten Erkenntnisse ist Grundlage für eine breite Aufklärung durch Medien, um ein entsprechendes Verhalten der Bevölkerung in Zeiten der COVID-19 Pandemie zu erreichen.
Bindehautrötung und vermehrtes Tränen sollen bereits in Verdachtsfällen zum Test einer möglichen von COVID-19 Viren verursachten Erkrankung veranlassen.
Namhafte chinesische Virologen und Ärzte waren die ersten, die das COVID-19 Virus in der Tränenflüssigkeit von Erkrankten entdeckt haben. Daraus resultiert die Annahme, dass der Übertragungsweg nicht nur über eine Tröpfcheninfektion durch Husten und Niesen aus Mund und Nase, sondern auch durch Kontakt mit der Tränenflüssigkeit möglich ist..
Chinesischer Augenarzt entdeckte die Coronavirus Erkrankung bei einem seiner Patienten.
Li Wenliang, der in China als Whistleblower geschmähte Augenarzt verstarb an einer COVID-19 Infektion durch einen seiner Patienten, den er wegen eines Grünen Stars (Glaukom) behandelte.
Augenärzte können durch Augendruckmessungen, die durch einen Luftstoß gegen die Hornhaut erfolgt, bei COVID-19 positiven Patienten sich selbst und ihre Mitarbeiter infizieren.
Die sehr häufig angewandte Augendruckmessung, die meist durch eine/n Assistent/in in einer Augenpraxis durchgeführt wird, galt als besonders sicher in Epidemiezeiten gegenüber dem ansonsten üblichen Messverfahren bei dem ein direkter Kontakt durch das Messinstrument mit dem Auge des Patienten erfolgt.
Seit dem nunmehr bekannten dritten Übertragungsweg muss es heißen:
Schütze dich – Schütze mich
nicht nur durch eine Atemschutzmaske, sondern verwende auch eine Schutzbrille (auch ohne Dioptrien) in der Umgebung von COVID-19 positiven Menschen.
Die Übertragungsmöglichkeit durch Tränen ist gleichzeitig mit einer charakteristischen Bindehautentzündung verbunden.
Die gerötete Schleimhaut des Auges bei einer COVID-19 Infektion ist nicht mit einer durch Pollen hervorgerufenen Reizung der Augen zu verwechseln.
Wie in einem Schreiben an die Ärztekammer hingewiesen, existiert eine häufige nicht durch COVID-19 Viren verursachte Bindehautinfektion, gleichfalls vom dem Rachen des Menschen ausgehend, die sehr ähnliche Schleimhautveränderungen hervorruft und als Epidemische Bindehautentzündung, auch Epidemica bezeichnet wird. Auch bei der vergleichsweise harmlosen Augenentzündung müssen wiederholt Kindergärten bis hin zu Augenabteilungen geschlossen werden.
Wichtig ist, dass beide Bindehautentzündungen durch Tränen und Händekontakt übertragen werden.
Daher der Rat an die Bevölkerung:
Finger aus dem Gesicht,
häufig Hände waschen und
im Bedarfsfall nicht nur eine Atemschutzmaske sondern auch eine Schutzbrille verwenden !!
Vidiert: Univ.-Prof. Dr. Mathias Zirm
Meinhardstrasse 5, 6020 Innsbruck