Wie Krankenhäuser Patientenangehörige unterstützen, Lp(a) als kardiovaskulärer Risikofaktor bei jungen Menschen und Umgang mit ergänzenden Angeboten bei Krebs – im neuen Vinzenz magazin.
Wien (OTS) – Im Pflegekonzept „Caring“, das vom Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien weiterentwickelt wurde, geht es um den gezielten Beziehungsaufbau und die Kommunikation des Pflegepersonals mit den Patienten und deren Vertrauenspersonen. Dadurch und durch die direkte Einbindung der Patientinnen und Patienten und Berücksichtigung ihrer Erwartungen können diese Selbstvertrauen und Vertrauen in die gesamte Therapie entwickeln.
Besonders beanspruchend ist die Situation, wenn kleine Kinder oder Babys die Patienten sind. In der Neonatologie des St. Josef Krankenhauses Wien kümmert sich das Team um frühgeborene und kranke Neugeborene, indem sie die Eltern stark in die Betreuung einbindet. Speziell ausgebildete Pflegefachkräfte erklären den Eltern, wie sie auf kleinste körpersprachliche Signale ihres Babys richtig reagieren.
Auch Demenz ist ein großes Thema, das die Vertrauenspersonen stark belastet. Das Barmherzige Schwestern Krankenhaus Ried hat darauf mit einer speziellen Demenz-Sprechstunde reagiert. Klinische Psychologen sowie besonders geschulte Pflegepersonen beraten die Angehörigen. Auch im Falle pflegebedürftiger Patienten, die nach der Entlassung massive Hilfe brauchen, ist die Belastung für ihre Angehörigen immens. Diese geraten nicht nur emotional, sondern auch körperlich an ihre Grenzen. Das Ordensklinikum Linz veranstaltet deshalb regelmäßig Seminare und in Kooperation mit den Elisabethinen eine „Pflegewerkstatt“ für sie. In den Häusern und Einrichtungen der Vinzenz Gruppe gibt es noch viele weitere Projekte für Angehörige – und man sollte nicht zögern, sich diese Unterstützung zu holen.
Jung, fit, gefährdet
Immer wieder werden junge und sportliche Menschen zu Herzinfarkt- oder Schlaganfall-Patienten. Der unsichtbare Verursacher kann Lipoprotein(a) oder kurz: Lp(a) sein. Er ist dem LDL-Cholesterin sehr ähnlich und kann ebenso wie dieses zu Ablagerungen an den Gefäßwänden führen. Dr.in Theresa Berent ist Ärztin im Göttlicher Heiland Krankenhaus Wien und klärt in der aktuellen Ausgabe des Vinzenz magazins über die stille Gefahr auf: „Lp(a) ist ein eigenständiger Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen. Wenn die Werte erhöht sind, kann es in jungen Jahren Herzinfarkt, Schlaganfall oder die periphere arterielle Verschlusskrankheit verursachen.“
Das Problem: Während LDL-Cholesterin bei der Blutuntersuchung standardmäßig getestet wird, wird der Lp(a)-Spiegel nicht gemessen. Die Medizinerin rät deshalb, selbst aktiv zu werden und um die Untersuchung anzusuchen, vor allem, wenn Verwandte ersten Grades vor dem 60. Lebensjahr ein kardiovaskuläres Ereignis hatten. Der Vorteil: Man muss das nur einmal im Leben machen, denn der Wert ist genetisch festgelegt. Weiß man von seinem Risiko, kann man dementsprechend gegensteuern, also Übergewicht reduzieren, wenig tierische Fette zu sich nehmen, nicht rauchen, den Blutdruck gut einstellen, das LDL-Cholesterin senken und sich viel körperlich bewegen.
Zwischen Hoffnung und Scharlatanerie
Viele Krebspatienten möchten selbst zu ihrer Therapie beitragen. Doch oft entpuppen sich angepriesene Methoden als unseriös. Der Onkologe Univ.-Doz. Dr. Ansgar Weltermann, Leiter des Zentrums für Tumorerkrankungen am Ordensklinikum Linz, klärt in einem Interview über Sinn und Unsinn auf. „Die Art, wie jemand über eine Methode spricht, ist wichtig“, betont er. „Wenn jemand Heilung verspricht, sollte man als Patient hellhörig werden.“ Weitere Punkte, auf die man achten sollte, sind Kosten, die Aufklärung über Gefahren sowie die Bereitschaft, sich mit dem behandelnden Team im Krankenhaus abzusprechen.
Seriöse ergänzende Angebote stellt die Website www.selbertun.at der Krebsakademie des Ordensklinikums Linz vor. Zu diesen gehören beispielsweise Yoga, Meditation und Achtsamkeitstraining. Sie helfen dabei, Alltag und Therapie besser durchzustehen. „Wichtig ist auf jeden Fall, die schulmedizinische Behandlung nicht für eine alternative Methode aufzugeben“, betont der Onkologe. Studien zeigen: „Wenn Patienten die schulmedizinische Behandlung nicht annehmen, ist die Wahrscheinlichkeit zu versterben dramatisch höher.“
Die neueste Ausgabe des Vinzenz magazins mit diesen und vielen weiteren interessanten Beiträgen steht ab sofort unter www.vinzenzgruppe.at zum kostenlosen Download im pdf-Format zur Verfügung.