AT: Ambulante Versorgung in Österreich unzureichend

10. November 2019 | News Österreich | 0 Kommentare

Wien (OTS) – Eine Studie der imh GmbH erhebt das Vertrauen der MitarbeiterInnen in ihr eigenes Krankenhaus und beschreibt die größten Herausforderungen an das Krankenhaus der Zukunft. 312 Spitals-MitarbeiterInnen gaben detailliert Auskunft und beantworteten zahlreiche Fragen. Ergebnisse: Die ambulante Versorgung in Österreich ist lückenhaft und es fehlen Nachsorge-Einrichtungen. Außerdem ist Österreich für den demografischen Wandel nicht gerüstet.

Krankenhaus-MitarbeiterInnen sehen Probleme bei der ambulanten Versorgung

Die ÖsterreicherInnen rennen zu oft und oft unnötig ins Krankenhaus. Im internationalen Vergleich hat Österreich eine enorm hohe Zahl an stationären Krankenhaus-Aufenthalten. Der Grund dafür liegt, laut überwiegender Mehrheit der befragten Krankenhaus-MitarbeiterInnen, in der unzureichenden ambulanten Versorgung im niedergelassenen Bereich. Drei Viertel der Befragten nennen das als Hauptgrund (genau: 73,49 %). Verschärfend kommt hinzu, dass es zu wenige Nachsorge-Einrichtungen gibt: Das sagen 63,42 % der Krankenhaus-MitarbeiterInnen.

Investitionen in Nachsorge-Einrichtungen und Community Nurses

Fehlende Nachsorge-Einrichtungen führen zu längeren Krankenhausaufenthalten. Um Krankenhäuser zu entlasten, muss in die Nachversorgung investiert werden. 80,13 % aller Befragten sind sich einig: Der Ausbau ist der Schlüssel für eine Entlastung. Außerdem müssen die Prozesse an den Schnittstellen zwischen Krankenhaus, Pflegeeinrichtung und Remobilisierungsbetten optimiert werden. Auch das Konzept der Community Nurses wird von Befragten als eine Lösung gesehen. Community Nursing ist die Pflege zu Hause in der Gemeinde.

Krankenhäuser für den demografischen Wandel schlecht gerüstet

Eine deutliche Mehrheit von 62,46 % der Befragten ist der Meinung, dass Österreichs Krankenhäuser für den demografischen Wandel nicht ausreichend gerüstet sind. Insbesondere wird es immer schwieriger, geeignetes Personal zu finden und zu halten: Das sagen 69,87 % der Befragten. Es wird auch immer mühsamer, MitarbeiterInnen im Unternehmen zu halten – dieser Meinung sind 63,14 %. Damit wird es zu einer großen Herausforderung, die Behandlungsqualität aufrechtzuerhalten, meinen 60,90 %.

Insgesamt hohes Vertrauen

Seit sechs Jahren befragt die imh GmbH (vormals IIR) Krankenhauspersonal zu wichtigen Zukunfts-Themen im Gesundheitswesen und errechnet den Krankenhaus-Vertrauensindex. Der imh Krankenhaus-Vertrauensindex (KHVI) misst das Vertrauen in das eigene Krankenhaus. Der Wert der aktuellen Befragung beträgt 163,4 und ist gegenüber 2018 nur leicht um 0,8 Punkte gefallen. Es zeigt sich, dass das Vertrauen des Krankenhauspersonals in das eigene Krankenhaus generell konstant hoch ist.

Die gesamten Befragungsergebnisse finden Sie unter www.imh.at/kh-index

(C) imh GmbH

B(C) imh GmbH

(C) imh GmbH

Autor:in

  • Markus Golla

    Studiengangsleiter "GuK" IMC FH Krems, Institutsleiter Institut "Pflegewissenschaft", Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegewissenschaft BScN (Umit/Wien), Pflegewissenschaft MScN (Umit/Hall)