St. Pölten (OTS) – In Niederösterreich beziehen mehr als 90.000 Menschen Pflegegeld. Das heißt, sie brauchen Pflege im Ausmaß von zumindest 65 Stunden pro Monat. Das Wifo schätzt, dass sich diese Zahl bis 2050 verdoppeln wird. „Das heißt, wir benötigen weit mehr Menschen, die im Pflegebereich arbeiten, als das heute der Fall ist. Leider aber ist die Situation schon heute sehr angespannt. Aus den niederösterreichischen Spitälern zum Beispiel hören wir immer mehr Hilferufe wegen Überlastung“, so AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB Niederösterreich-Vorsitzender Markus Wieser anlässlich des Internationalen Tages der Pflege am Sonntag, dem 12. Mai.
„Es muss alles getan werden, damit diese Berufe attraktiver werden. Dazu zählt vor allem, die Belastungen zu reduzieren, die Wertschätzung der Leistungen zu heben und die mehrjährigen Befristungen von Dienstverträgen abzubauen“, so Wieser. „Die Pflegeberufe müssen attraktiver werden, denn wir benötigen in den kommenden Jahren 7.000 zusätzliche Arbeitsplätze im Gesundheits- und Pflegebereich, um die Menschen im Land so betreuen zu können, wie sie es verdienen.“
Längere Ruhezeiten zum Beispiel würden die körperlichen und psychischen Belastungen der Beschäftigten mildern. „Denn derzeit sind aufgrund von Auslastungsschwankungen und kurzfristigem Mehrarbeitsbedarf Beruf und Familie kaum vereinbar. Das ist auch der Hauptgrund, warum nach 5 bis 10 Jahren viele wieder aus dem Pflegeberuf aussteigen“, so Wieser.
„Hier sind Bund und Land gefordert. Die AK Niederösterreich steht voll hinter den Pflegenden und den Pflegebedürftigen. Denn Menschen sind keine Maschinen. Es muss daher sichergestellt sein, dass all jene, die sich um unsere kranken und pflegebedürftigen Mitmenschen kümmern, am Ende nicht selbst krank durch die Arbeit werden.“