Geld in die Pflege zu stecken lohnt sich auch wirtschaftlich
Wien (OTS) – Eine aktuelle Wifo-Studie zeigt: Insgesamt waren mit den öffentlichen und privaten Ausgaben für die Pflege von 3,4 Milliarden Euro im Jahr 2015 direkte und indirekte Wertschöpfungseffekte von 5,9 Milliarden Euro verbunden. „Jeder Euro, der in die Pflege gesteckt wird, wird also beinahe verdoppelt“, so Alice Kundtner, AK Vizedirektorin und Leiterin des Bereichs Soziales in der Arbeiterkammer Wien. „Auch eine künftige Bundesregierung tut also gut daran, hier nicht zu sparen. Geld in der Pflege ist als Zukunftsinvestition gut angelegt.“
Damit die Pflege für alle Pflegebedürftigen auch in Zukunft in guter Qualität gesichert bleibt, braucht es aus AK Sicht ausreichende Aus- und Weiterbildungsangebote für die Beschäftigten sowie eine österreichweit einheitliche Personalbedarfsrechnung.
Auch für die pflegenden Angehörigen, die einen sehr großen Teil der Pflege und Betreuung in Österreich leisten, fordert die Arbeiterkammer verstärkte Unterstützung. Die seit 2014 bestehende Pflegekarenz kann für Angehörige eine wichtige Möglichkeit sein, um Pflege und Betreuung zu organisieren. Im Jahr 2016 haben 1.384 Personen Pflegekarenzgeld aufgrund einer Pflegekarenz bezogen. Gemessen an der Zahl der PflegegeldbezieherInnen eine eher geringe Anzahl. Die Arbeiterkammer fordert daher einen Rechtsanspruch auf Pflegekarenz. „Das kann für Angehörige, die oft vor der Herausforderung stehen, mit einem plötzlichen Pflegefall in der Familie umzugehen, eine wichtige Hilfe sein“, so Kundtner.