AT: 7.4. Weltgesundheitstag: Neuer Ansatz zur Patientensicherheit

5. April 2019 | News Österreich | 0 Kommentare

Wien (OTS) – Allein in Österreich sterben laut ÖGKH jährlich rund 2.400 Patienten an den Folgen von Krankenhausinfektionen, also sechsmal so viel wie im Straßenverkehr tödlich verunglücken. „Zwischen 30% und mehr als 50% wären durch optimale Hygienemaßnahmen einfach zu verhindern“, erklärt die Österreichische Gesellschaft für Krankenhaushygiene. Krankenhausinfektionen können exogen entstehen, wenn Erreger von anderen Personen oder aus der Umwelt auf den Patienten übertragen werden. „Da die Hygienestandards in den österreichischen Krankenhäusern prinzipiell als hoch einzustufen sind, gibt es auf Seite der exogenen Ursachen wenig Spielraum nach oben. Aus diesem Grund setzt man nun zusätzlich direkt am Patienten an“, erklärt Dr. Klaus, Genetiker und GF Schülke & Mayr.

Zu den häufigsten Krankenhausinfektionen in Österreich zählen Wundinfektionen nach Operationen. „Postoperative Wundinfektionen sind Infektionen, die anatomisch mit chirurgischen Eingriffen in Zusammenhang stehen und vor der Operation noch nicht existent waren. Während des operativen Eingriffes können, trotz hoch steriler Bedingungen, Bakterien in die Wunde eintreten und sich vermehren, wodurch es zur postoperativen Wundinfektion kommen kann. Die Folgen reichen von Schmerzen, Folgeoperationen, Behinderungen oder Arbeitsunfähigkeit, bis schlimmstenfalls hin zum Tod“, erklärt Dr. Daniela Rieder, Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgin.

Gerade bei Wundinfektionen nach Operationen hat man in Studien feststellen können, dass der Patient selbst ein großer Risikofaktor ist, da die patienteneigene Hautflora als häufige Ursache für die Infektionen erkannt wurde. Auf jedem Quadratzentimeter Haut siedeln bis zu zehn Mio. Bakterien. Diese gehören zu einer gesunden Haut und nehmen wichtige Schutzfunktionen wahr. Durch die Operation wird die natürliche Hautbarriere durchbrochen und dadurch können Keime in das Innere des Körpers gelangen und manchmal folgenschwere Infektionen auslösen.

„Als Chirurgin empfehle ich meinen Patientinnen daher zusätzlich präventive Maßnahmen, wie die sogenannte Patientendekontamination (Reduktion von Hautkeimen) kurz vor der Operation, um das Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten“, erklärt Dr. Daniela Rieder. „In Hinblick auf die Patientensicherheit, soll der Patient künftig aktiv in Präventionsmaßnahmen miteinbezogen werden. Die Patientendekontamination ist meist eine Kombination von antiseptischer Ganzkörperwaschung und Nasenbehandlung, die der Patient 3 bis 5 Tage vor der geplanten OP selbst von zu Hause aus durchführen kann. Waschlotion und Nasengel sind in der Apotheke im octenisan® Set rezeptfrei erhältlich“, ergänzt Dr. Klaus.

Autor

  • Markus Golla

    Studiengangsleiter "GuK" IMC FH Krems, Institutsleiter Institut "Pflegewissenschaft", Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegewissenschaft BScN (Umit/Wien), Pflegewissenschaft MScN (Umit/Hall)