AT: 24-h-Betreuung: IG Pflege fordert mehr Unterstützung von Regierung

16. April 2018 | News Österreich, Pflegende Angehörige | 0 Kommentare

24-Stunden-Betreuung Thema bei morgiger Jahreskonferenz der IG pflegender Angehöriger

Wien (OTS) – Rund 80% der pflegebedürftigen Menschen in Österreich werden zuhause betreut. Meist von Familienmitgliedern oder Freunden, die damit das öffentliche Gesundheitssystem erheblich entlasten. Trotzdem gibt es kaum Anerkennung für diese körperlich wie emotional belastende Arbeit, so die Kritik der Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger, die mehr Unterstützung von der Bundesregierung fordert.

„Pflegende Angehörige sind von der Diskussion um die 24-Stunden-Betreuung und die Abschaffung des Pflegeregresses besonders betroffen. Wir fordern von der Politik die rasche Schaffung klarer Verhältnisse und keine weiteren Verunsicherungen“, sagt die Präsidentin der Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger, Birgit Meinhard-Schiebel. „Nur ein zuverlässiges und leistbares Angebot der Unterstützung macht die private Pflege möglich, ohne Angehörige und betroffene pflegebedürftige Menschen noch mehr zu belasten.“

Die 24-Stunden-Betreuung steht auch im Fokus der morgigen Jahreskonferenz des gemeinnützigen Vereins. Diese Betreuungsform wird immer wichtiger, da sie es vielen Menschen ermöglicht, weiterhin zu Hause gepflegt zu werden. Experten aus der Praxis, der Wirtschaftskammer und dem Sozialministerium diskutieren, wie die Qualitätssicherung und Leistbarkeit der 24-Stunden-Betreuung hergestellt und Betroffene besser mit Hilfs- und Unterstützungsangeboten erreicht werden können. Dabei werden auch eine pflegende Partnerin und ein pflegender Sohn über ihre sehr persönlichen Erfahrungen berichten.

Im Rahmen der Konferenz wird der „Lazarus Ehrenpreis für das Lebenswerk“ verliehen, der jährlich für Verdienste in der Kranken- und Altenpflege vom Pflegenetzwerk Lazarus vergeben wird.

Über die Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger:
Derzeit gibt es in Österreich etwa 450.000 Pflegegeldbezieher, davon leben rund 80% zu Hause und werden größtenteils von Familienmitgliedern und Freunden gepflegt und betreut. Diese Unterstützung von pflegenden Angehörigen wird weder von der Gesellschaft noch von der Politik anerkannt und wertgeschätzt. Die Interessengemeinschaft setzt sich österreichweit für die Anliegen der Angehörigen, die ihre Familienmitglieder oder Freunde daheim sowie in stationären Einrichtungen betreuen und begleiten, ein.

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der Interessengemeinschaft.

Autor

  • Markus Golla

    Studiengangsleiter "GuK" IMC FH Krems, Institutsleiter Institut "Pflegewissenschaft", Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegewissenschaft BScN (Umit/Wien), Pflegewissenschaft MScN (Umit/Hall)