Antikonvulsiva helfen bei Kreuzschmerzen nicht

6. Juli 2018 | Gastkommentare | 0 Kommentare

Kingswood (pte019/03.07.2018/12:30) – Antikonvulsiva werden immer häufiger zur Behandlung von Kreuzschmerzen verschrieben. Laut einer Studie der Sydney Medical School Nepean http://bit.ly/2Kre4CJ sind sie jedoch unwirksam und können negative Auswirkungen haben. Forschungsleiter Oliver Enke zufolge hat die klinische Verschreibung von krampflösenden Medikamenten gegen Schmerzen in Rücken und Nacken, inklusive ausstrahlender Schmerzen, in der Grundversorgung in den vergangenen zehn Jahren um 535 Prozent zugenommen.

Schmerzmittel ohne Opioide besser

Die analysierten Daten stammen aus einer neuen Studie zu Trends in der Medikamentenverschreibung bei Rückenschmerzen. Von Kreuzschmerzen sind Millionen Menschen betroffen. Sie sind die Hauptursache für Behinderungen. Klinische Richtlinien empfehlen normalerweise eine nicht-medikamentöse Behandlung und eher Schmerzmittel ohne Opioide als stärkere Analgetika wie Antikonvulsiva.

Die in „CMAJ“ veröffentlichten Ergebnisse basieren auf hoch- und mittelqualitativen Ergebnissen von neun placebokontrollierten, randomisierten Studien, die einen Mangel an Vorteilen durch Antikonvulsiva nachwiesen. Zusätzlich wurden weitere unerwünschte Ereignisse bei einigen der Medikamente nachgewiesen. Die Autoren der aktuellen Studie betonen daher, dass verbreitete Antikonvulsiva für die Behandlung von chronischen Kreuzschmerzen und ausstrahlenden Schmerzen nicht wirksam sind und es ein erhöhtes Risiko von unerwünschten Ereignissen gibt. Diese Studienergebnisse unterstützen neueste Richtlinien aus den USA und Großbritannien, die den Einsatz von Antikonvulsiva nicht empfehlen.

Autor

  • Markus Golla

    Studiengangsleiter "GuK" IMC FH Krems, Institutsleiter Institut "Pflegewissenschaft", Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegewissenschaft BScN (Umit/Wien), Pflegewissenschaft MScN (Umit/Hall)